Redner(in): Horst Köhler
Datum: 15. Februar 2008

Quelle: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Horst-Koehler/Reden/2008/02/20080215_Rede.html


Die erste Matthiae-Mahlzeit ist für 1356 belegt. Heute geht es zum ersten Mal um Afrika. Ich finde, es wurde Zeit, nach über 650 Jahren.

Ich freue mich besonders, dass Sie damit auch zum ersten Mal ein afrikanisches Staatsoberhaupt als Ehrengast eingeladen haben. Und Sie haben mit dieser historischen Einladung eine sichere Hand bewiesen: Präsident Kikwete ist gerade erst zum Präsidenten der Afrikanischen Union gewählt worden. Ich habe großes Verständnis für seine Absage aus dringenden innenpolitischen Gründen und freue mich, dass der Präsident von Sansibar, Amani Abeid Karume, die Vereinigte Republik Tansania, einen traditionellen Partner Deutschlands, heute hier vertritt.

Gehen wir noch einmal in die Zeit der ersten Matthiae-Mahlzeit zurück. In der Mitte des 14. Jahrhunderts stand das Kaiserreich von Äthiopien bereits im diplomatischen Kontakt mit Europa. Afrikanische Waren erreichten seit dem 10. Jahrhundert über die arabische Halbinsel Indien, Südostasien und China. Westafrikanische Goldschmiedearbeiten waren im Reich der Mitte begehrt. An der Küste von Kenia, Tansania und Mosambik finden Archäologen chinesische Münzen und Porzellan. Sie sehen: Die Chinesen reisten schon damals weit, um in den Genuss afrikanischer Leistungen und Produkte zu kommen.

Leider ist diese Geschichte in Europa zu wenig bekannt. Europäische Beobachter sprachen über lange Zeit hinweg von Afrika abfällig als einem Kontinent ohne Geschichte und Zivilisation. Europa prägte die Beziehungen mit Afrika über Jahrhunderte durch Sklaverei und Kolonialismus. Es folgten die Stellvertreterkonflikte des Kalten Krieges. Und auch heute noch wird die Welt dem Kontinent nicht gerecht. Die Sicht auf Afrika wird durch Bilder von Krisen, Not und Chaos verengt. Sie ist immer noch zu oft von Unwissenheit und manchmal auch von Überheblichkeit gekennzeichnet.

Dabei gibt es gute Gründe, einen neuen, offenen Blick auf Afrika zu richten. Gerade in Hamburg, dem "Tor zur Welt" sollte die Dynamik des afrikanischen Kontinents bekannt sein: Das Wirtschaftswachstum in den Ländern südlich der Sahara liegt jetzt schon seit einer Reihe von Jahren konstant zwischen vier und sechs Prozent. Einige Länder, wie beispielsweise Angola, erreichen sogar zweistellige Wachstumsraten.

Die verstärkte Präsenz Chinas in Afrika hat Europa aufgeschreckt. Afrika ist plötzlich in der ganzen Welt wichtig für die Versorgung mit Rohstoffen. Und ohne die afrikanischen Stimmen in den Vereinten Nationen ist eine neue, kooperative Weltpolitik nicht möglich.

Tatsächlich ist aber noch etwas ganz anderes neu: Afrika spricht mit selbstbewusster Stimme. Mit der "Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung" - NEPAD - bekennen sich afrikanische Politiker selber ausdrücklich zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftlichen Reformen. Und die Reformer in Afrika, deren Zahl eindeutig zunimmt, wissen genau, dass ihre Volkswirtschaften mehr eigene Wertschöpfung erreichen müssen, um die Armut zu bekämpfen.

Ich freue mich, dass die deutsche Wirtschaft dabei ist, den Aufschwung in Afrika wahrzunehmen. Das Handelsvolumen Deutschlands mit Subsahara-Afrika ist deutlich gestiegen. Die deutschen Direktinvestitionen des Jahres 2006 liegen mit knapp 6 Milliarden Euro zwar deutlich über dem Volumen unserer Entwicklungszusammenarbeit, es gibt aber noch einiges an Möglichkeiten für unternehmerisches Engagement. Wer jetzt weitsichtig und langfristig in Afrika einsteigt, hat später die Nase vorn.

Sie haben die heutige Matthiae-Mahlzeit unter das Motto "Verantwortung für Afrika" gestellt. Um es klar zu sagen: Die Verantwortung für Afrika liegt zunächst bei den Afrikanern selber. Auf sie kommt es vor allem an, durch kluge Politik das Potenzial des Kontinents zu entwickeln. Es geht vor allem um den Aufbau funktionierender Institutionen in Verwaltung, Bildung und Gesundheit, um bessere Infrastruktur und Rahmenbedingungen für private Unternehmen und um mehr Verlässlichkeit staatlichen Handelns.

Die momentan hohen Rohstoffpreise bescheren vielen Regierungen in Afrika deutlich höhere Einnahmen. Ich sehe darin eine historische Chance. Wenn es den afrikanischen Regierungen gelingt, Transparenz über diese Gewinne herzustellen und die Bevölkerung an den Erlösen teilhaben zu lassen, dann kann der Kontinent einen großen Schritt nach vorne machen. Es ist an der Zeit, dass Afrikas Reichtum bei den Völkern Afrikas ankommt.

Ich habe bei meinen Besuchen in Afrika viele Menschen voller Kreativität und Eigeninitiative getroffen, die keine Almosen und Belehrungen wollen, sondern echte Partnerschaft mit uns. Die Zeiten, in denen Europäer Afrikanern vermeintliche Patentlösungen für die Probleme Afrikas aufdrängen konnten, sind vorbei. Es gibt ein neues Afrika. Und dieses neue Afrika will Veränderung. Europa hat seine Form der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung übrigens erst über Jahrhunderte entwickelt. In Afrika sehen wir, dass viele junge Leute, oft international ausgebildet, sich in die Politik einmischen und Anspruch auf Mitgestaltung erheben. Und auch mehr und mehr Parlamentarier schauen ihren Regierungen, trotz unterschiedlichen Parteienverständnisses, immer genauer auf die Finger.

Aus einer echten Partnerschaft ergibt sich eine Mitverantwortung Europas für Afrika. Wir brauchen nicht in die Geschichte zu gehen, um dies zu begründen. Machen wir uns nichts vor: Was in Afrika schief geht, schwappt unweigerlich früher oder später zu uns herüber. Was in Afrika gelingt, bedeutet dagegen neue Chancen, nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für Sicherheit und Stabilität weltweit. In der vernetzten Welt des 21. Jahrhunderts können wir nicht mehr wegsehen, wenn in unserer Nachbarschaft Kinder verhungern, Vergewaltigung zur Kriegswaffe wird oder Pandemien sich ausbreiten. Hilfe ist nicht nur eine moralische Verpflichtung. Die wechselseitige Abhängigkeit der Menschen auf unserem Planeten muss zu dem Bewusstsein führen: Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, Eigenanstrengungen in Afrika zu unterstützen.

Das macht auch eine wirksame Entwicklungspolitik zu einem zentralen Bestandteil unserer Außen- und Sicherheitspolitik. Es ist gut und richtig, dass sich die Bundesregierung vorgenommen hat, ihre schon seit langem gemachten finanziellen Zusagen einzuhalten. Daher freue ich mich, dass Deutschland ab 2010 jährlich 0,51 Prozent und ab 2015 jährlich 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellen will. Das ist für mich nicht nur eine Frage der internationalen Glaubwürdigkeit, auf die es immer mehr ankommt, um Vertrauen zwischen Menschen und Nationen zu stärken. Auch in Deutschland haben wir uns seit dem Fall der Berliner Mauer gesagt: "Die Teilung kann nur durch Teilen überwunden werden". Ich finde, dass ist ein guter Grundsatz für die innere Entwicklung jeder Nation und eine wichtige Orientierung auch für das Verhältnis zwischen den Völkern in der entstehenden Weltgesellschaft.

Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind der Schlüssel für echte Zusammenarbeit. Daher sage ich es auch in Afrika sehr klar: Die Menschen in Deutschland werden nur dann hinter dem Ziel der Erhöhung der Mittel für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit stehen, wenn sie sicher sind, dass mit diesen Mitteln auch guter Gebrauch gemacht wird. Sie dürfen nicht durch Krieg, Misswirtschaft und Korruption aufgefressen werden. Und letztlich muss es vor allem um Hilfe zur Selbsthilfe gehen.

In Ghana sagt man: "Fließendes Wasser kann niemals über ein Loch springen". In der Zusammenarbeit brauchen wir Geduld und Optimismus - das gilt übrigens für alle Partner weltweit. Von Afrika erwarten wir aber manchmal Wunder. Doch Veränderungen brauchen Zeit. Denken Sie an Indien. Das Land wurde angesichts der weit verbreiteten Armut von vielen lange als hoffnungsloser Fall gesehen. Heute gehört Indien - trotz aller noch bestehenden Probleme - zu den großen Wachstumszentren dieser Welt. Und Afrika kann ebenso seinen Weg aus der Armut finden.

Zu einer Partnerschaft gehört ferner, sich auch an die eigene Nase zu fassen. Wenn wir Korruption in Afrika kritisieren, müssen wir genau so konsequent gegen diejenigen bei uns vorgehen, die Schmiergeld zahlen. Wenn wir es mit der Entwicklung Afrikas ernst meinen, müssen wir bereit sein, unsere Zölle für verarbeitete Produkte zu senken, und uns darüber Gedanken machen, wie mehr Wertschöpfung in Afrika selbst entstehen kann. Und wenn wir sehen, wie immer mehr Afrikanische Länder bereit sind, ihre Politik im Rahmen des "African Peer Review" kritisch überprüfen zu lassen, müssen auch wir bereit sein, unsere eigene Politik immer wieder auf Doppelstandards und Kohärenz zu durchleuchten.

Einige unter Ihnen stellen sich jetzt vielleicht die Frage, von welchem "neuen Afrika" ich überhaupt spreche. Sagen die Bilder von Kenia nicht etwas ganz Anderes?

Ich will hier nichts beschönigen: Die Manipulation der Wahlen in Kenia und die darauf folgende Gewalt sind ein schwerer Rückschlag für das Land und die Region. In Kenia spielen die politischen Führer mit dem Feuer.

Aber zu einer genauen Analyse der Vorgänge gehört auch der Blick über die aktuellen Fernsehbilder hinaus. Es braucht Kenntnis der Lage vor Ort. Und dann zeigen sich die Wahlen in einem anderen Licht: Die Wähler nahmen weite Wege zu den Wahllokalen auf sich. Sie standen stundenlang geduldig Schlange, um ihr Wahlrecht ausüben zu können. Die Stimmabgabe selber ist gut verlaufen; die Manipulationen fanden anschließend statt.

Ich habe den Eindruck, dass große Teile der Zivilgesellschaft in Afrika deutlich weiter sind als viele in der politischen Führungsschicht. Und tatsächlich gibt es auch immer mehr afrikanische Stimmen, die deutliche Kritik an einer politischen Klasse äußern, die den Staat nach wie vor als ihr Eigentum ansieht, ihre Klientel bedient undnicht begreift, dass Demokratie nur Macht auf Zeit verleiht. Diese Diskussion ist Teil des neuen Afrika.

Natürlich muss man sich Gedanken darüber machen, wie Demokratie in einem Vielvölkerstaat - und fast alle afrikanischen Staaten sind aufgrund der kolonialen Grenzziehungen Vielvölkerstaaten - funktionieren kann. Aber nach meinen zahlreichen Begegnungen mit der afrikanischen Zivilgesellschaft bin ich fest davon überzeugt, dass die Demokratie in Afrika Fuß fassen wird, allerdings als Demokratie mit afrikanischem Gesicht. Wir Europäer sollten diese Entwicklung im Dialog begleiten, das heißt auch kritisch begleiten, aber nicht mehr darauf warten, dass die Afrikaner unsere Demokratiemodelle im Wesentlichen nur kopieren.

Afrikanische und internationale Politiker, allen voran Kofi Annan, haben sich in Kenia schnell und entschlossen eingeschaltet, um zu vermitteln. Sie riskieren Prestige und suchen nach afrikanischen Lösungen für die Krise. Europa sollte das mit allen Kräften unterstützen. Die Gewalt in Kenia muss ein Ende haben.

Kenia erinnert uns daran, auch unsere eigene Politik gegenüber afrikanischen Regierungen daraufhin zu überprüfen, wie ernst wir es mit den Kriterien von Good Governance und Menschenrechten meinen. Haben wir zum Beispiel schon ausreichend aus den schlechten Erfahrungen der Zeiten des Kalten Krieges gelernt, in denen Afrika der Schauplatz von Stellvertreterkriegen war und dubiose Regime sogar immer wieder aus so genannten übergeordneten geopolitischen Interessen unterstützt wurden?

Die Welt darf auch bei anderen Brennpunkten in Afrika nicht wegsehen. Ich nenne hier nur Darfur, Ostkongo oder die Zentralafrikanische Republik. So unübersichtlich diese Konflikte sind, so haben sie doch eines gemeinsam: Es ist immer die Bevölkerung, die am meisten unter der Gewalt leidet.

Immer stärker wird die daraus erwachsende Verantwortung auch in Afrika selbst gesehen. Es ist keine Kleinigkeit, dass die Afrikanische Union sich vom Prinzip der Nichteinmischung verabschiedet hat. Heute ist sie sogar so weit, sich notfalls mit Waffengewalt zu engagieren.

Sie steht hier allerdings noch am Anfang. Es fehlt an Erfahrung und Mitteln für Friedenseinsätze. Daher ist es gut, dass die Europäische Union die Afrikanische Union als Ganzes mit Beratung, Logistik und Geld unterstützt.

Doch darüber hinaus brauchen wir national und international eine viel intensivere Grundsatzdiskussion darüber, wie die Zivilbevölkerung weltweit vor Gewalt geschützt werden kann. Ich weiß, dies ist eine äußerst heikle Frage. Greift die Außenwelt nicht rechtzeitig ein, wie beim Völkermord in Ruanda, macht sie sich mitschuldig. Greift sie ein, wie im Kosovo 1999, ist sie Teil einer umstrittenen militärischen Auseinandersetzung. Auf die Anregung des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan hat sich eine unabhängige Kommission ausführlich mit diesen Fragen beschäftigt und 2001 das Prinzip einer "Responsibility to Protect" für die internationale Staatengemeinschaft beschrieben. Der Weltgipfel der Vereinten Nationen 2005 bekräftigte dieses Prinzip. Ich würde mir wünschen, dass dieses Prinzip öffentlich viel stärker diskutiert wird, um seine praktische Relevanz zu klären.

Frieden und Sicherheit standen auch auf der Tagesordnung des Gipfeltreffens von Europa und Afrika in Lissabon. Im Dezember letzten Jahres haben Staats- und Regierungschefs aus der Europäischen und Afrikanischen Union einen wichtigen Neuanfang gemacht und sich gemeinsam Ziele gesteckt, zum Beispiel in Handelsfragen, beim Klimaschutz und bei der Migration. Das ist neu. Damit es wirklich zu einer Partnerschaft auf Augenhöhe kommt, müssen wir uns in diesem Zusammenhang in Europa aber auch fragen, was sich bei uns ändern muss. Wie viel Substanz steckt in einer Politik, die mit der einen Hand Bauern in Afrika bei der Produktion hilft und zugleich mit der anderen Hand subventionierte europäische Nahrungsmittel auf die afrikanischen Märkte wirft?

Ich bin gerade vor einer Woche aus Uganda und Ruanda zurückgekommen. Ruanda ist immer noch stark vom Völkermord von 1994 geprägt. Uganda hat nach über zwanzig Jahren Bürgerkrieg endlich Aussicht auf Frieden. In beiden Ländern spielt die Besinnung auf afrikanische Traditionen eine wichtige Rolle bei der Suche nach Gerechtigkeit und Versöhnung. Wir sollten diese Diskussionen kritisch, aber auch mit Verständnis begleiten. Wir brauchen mehr inhaltlichen Dialog zwischen Afrika und Europa. Ich habe aber keine Zweifel: Afrika hat sich auf eine positive Suche nach einem neuen Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne begeben.

Auch wir Europäer sollten uns ernsthaft mit den afrikanischen Kulturen auseinandersetzen. Afrika ist mehr als Trommeln und Tanzen. Es bestehen noch immer viel zu wenige Möglichkeiten zum Erlernen afrikanischer Sprachen. Ebenso steckt die Kooperation in den Bereichen Kunst und Wissenschaft noch in den Kinderschuhen. Wir sollten viel mehr Kontakte mit afrikanischen Forschungsinstituten haben. Der geplante Ausbau der kulturellen Präsenz in Afrika, darunter auch die Eröffnung von Goethe-Instituten in Angola und Tansania, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung arbeitet ebenfalls sehr intensiv mit der Zivilgesellschaft zusammen und fördert jetzt auch Projekte im Jugendaustausch mit Afrika.

Die Begegnung zwischen jungen Menschen hat viel zur Aussöhnung in Europa beigetragen. Für ein besseres Verhältnis zwischen Europa und Afrika brauchen wir deutlich mehr Kontakte junger Afrikaner und Europäer. Partnerschaften wie zum Beispiel zwischen Krankenhäusern oder Schulen spielen ebenfalls eine ganz wichtige Rolle, weil sie Menschen zusammenzubringen. Ein wichtiges Beispiel für eine langfristige Partnerschaft ist die Zusammenarbeit zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda. Deutsche und Ruander haben in den letzten 25 Jahren hier etwas aufgebaut, was selbst die Katastrophe des Völkermords von 1994 in Ruanda überlebt hat. Ich weiß, dass sich auch viele von Ihnen hier im Raum in Partnerschaftsprojekten engagieren. Ich danke Ihnen an dieser Stelle für Ihren Einsatz.

Ihr Engagement ermutigt mich in meinen eigenen Aktivitäten. In der Initiative "Partnerschaft mit Afrika" geht es mir um einen Dialog auf Augenhöhe. Gemeinsam mit der Hamburger Zeit-Stiftung bringen wir auf unserem Afrika-Forum regelmäßig Afrikaner und Europäer zusammen. Vertreter von Regierung und Zivilgesellschaft, Alt und Jung, Geschäftsleute und Intellektuelle, Künstler und traditionelle Autoritäten sollen ohne Vorbehalte miteinander sprechen und vor allem: sich gegenseitig zuhören. Es sind nicht zuletzt diese Begegnungen, die mir Zuversicht zum neuen Afrika geben. Ein Kontinent der Jugend und Kreativität, der sich so gewaltig verändert, wie es sich die Menschen in Deutschland kaum vorstellen können. Ein Kontinent, der weder Armenhaus noch bloßer Rohstofflieferant sein will, sondern auf Chancengerechtigkeit in einer global vernetzten Welt setzt. Und ein Kontinent, der - trotz aller Schwierigkeiten - seinen eigenen Weg in die Moderne finden wird. Dieses Afrika verdient unsere volle Aufmerksamkeit und Unterstützung.