Redner(in): Johannes Rau
Datum: 11. Juni 2002
Quelle: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Johannes-Rau/Reden/2002/06/20020611_Rede.html
II. III. IV. I. Meine Damen und Herren, ich bin über das Manuskript hinaus ziemlich aufgeregt, denn ich habe soeben die Liste der Gewinner bekommen, und ich darf ja nun nicht vorgreifen. Es macht mich doch glücklich, dass ausgerechnet die Schule, auf der ich als Elfjähriger war, heute ausgezeichnet wird, sechzig Jahre später. Das sind offenbar Tiefenwirkungen zum Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal. Ich bekomme als Bundespräsident viele Briefe von Unternehmern, die feiern den Geburtstag ihrer Firma, den hundertsten, den hundertfünfzigsten oder einen noch stolzeren. Dann werde ich gebeten, ein Grußwort beizusteuern oder gar vorbeizukommen. Das täte ich häufig gern. Meist muss ich absagen, weil der Terminkalender es nicht zulässt. Aus jedem dieser Unternehmerbriefe spricht der Stolz auf das Geschaffene, auf die Leistungen, auf das Werk, zu dem manche Generation beigetragen hat. Manchmal bekomme ich zu diesen Briefen auch eine Unternehmenschronik. Wenn man darin blättert, kann man viel lesen über die Startschwierigkeiten, die es gegeben hat, über die Hürden, die die Unternehmer früher überwinden mussten. Hilfen und Beratungen gab es nur selten, von denen liest man kaum. Da sind wir nach meiner Überzeugung heute ein gutes Stück weiter. Es gibt mehr risikobereite Existenzgründer und es gibt mehr Beratungs- und Hilfsangebote.
II.