Redner(in): Joachim Gauck
Datum: 15. Juli 2016
Untertitel: Bundespräsident Joachim Gauck hat am 15. Juli bei der Übergabe des Stadtschlüssels durch den Bürgermeister Daniel Martínez in Montevideo eine Ansprache gehalten: "Sie haben mir mit dem Schlüssel zu Ihrer Stadt ein schönes Geschenk gemacht. Ein Geschenk, das ich gerne als Zeichen dafür nehme, dass die Türen Ihrer Stadt nicht nur mir, sondern allen meinen Landsleuten offenstehen. "
Quelle: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2016/07/160715-Uruguay-Stadtschluesseluebergabe.html
Sie haben mir mit dem Schlüssel zu Ihrer Stadt ein schönes Geschenk gemacht. Ein Geschenk, das ich gerne als Zeichen dafür nehme, dass die Türen Ihrer Stadt nicht nur mir, sondern allen meinen Landsleuten offenstehen.
Es freut mich, dass mir diese hohe Auszeichnung gerade in Montevideo, dieser einzigartigen Stadt, zuteil wird. Denn das Wort des großen uruguayischen Schriftstellers Mario Benedetti, dass man hierher immer wieder zurückkomme, es gilt auch für mich: Einige Jahre vor meinem Amtsantritt habe ich Ihre Stadt schon einmal besucht.
Und so lasse ich mich gern erneut anstecken von dem positiven Lebensgefühl, das dem Gast in den Straßen und Plätzen Montevideos begegnet.
Es verwundert also nicht, dass einst Gerardo Matos Rodríguez gerade hier, an den Ufern des Río de la Plata, den vielleicht berühmtesten Tango komponierte La Cumparsita, der auch in meinem Land und in ganz Europa viele Anhänger hat. Und wenn wir auf die Gegenwart schauen, dann steht Montevideo als Hafen, als Stadt internationaler Kulturzentren und natürlich als Sitz der südamerikanischen Freihandelszone Mercosur auch für Internationalität, für Modernität und für eine hohe Lebensqualität.
Mir wurde von einem besonders schönen Bild berichtet, das die Bewohner Montevideos von ihrer Stadt entworfen haben: Sie ähnele einer Hand die Altstadt sei gleichsam der Daumen und die vier besonders breiten Straßen seien die Finger. Und so wird mir Montevideo sicher in besonders plastischer Erinnerung bleiben.
Die Beziehungen zwischen Uruguay und Deutschland bestehen nun seit 160 Jahren ein freudiger Anlass. Diese Beziehungen werden auch hier in Montevideo auf ganz praktische Weise sichtbar: Der Hafen Ihrer Stadt pflegt, wie ich höre, eine Partnerschaft mit seinem Hamburger Pendant beide Häfen nehmen eine herausragende Stellung in ihrer jeweiligen Region ein. Nun wünsche ich mir, dass sich im Verhältnis zwischen unseren Ländern noch viele weitere Verbindungen ergeben, viele weitere Türen öffnen. Und ich bin mir sicher, dass die zahlreichen Begegnungen dieser Tage zu diesem Ziel beitragen werden.
Haben Sie vielen Dank für Ihre herzliche Gastfreundschaft!