Redner(in): Cornelia Pieper
Datum: 28.09.2011
Untertitel: "Direktinvestitionen sind ein Gewinn für alle Partner"
Quelle: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/Presse/Reden/2011/110926_StM_P_Fresenius.html
Staatsministerin Cornelia Pieper bei der Eröffnung eines Werks von Fresenius Kabi Bidiphar am 26. 09. 2011 in Quy Nhon, Vietnam
Grußwort von Staatsministerin Cornelia Pieper anläßlich der Eröffnung eines Werkes von Fresenius Kabi in Quy Nhon / Vietnam am 26. 09. 2011
Sehr geehrter Herr Minister Tien,
sehr geehrter Vorsitzender des Volkskomitees der Provinz Binh Dinh,
sehr geehrter Herr Dr. Schneider
meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich freue mich sehr, erneut in Vietnam sein zu dürfen. Ganz besonders freue ich darüber, auch erstmals hier nach Quy Nhon zu kommen, um an der Eröffnungszeremonie dieses neuen Werkes von Fresenius Kabi teilzunehmen. Quy Nhon und die Provinz Binh Dinh vereinen landschaftliche Schönheit mit wirtschaftlichen Chancen.
Lieber Herr Schneider,
ich möchte Ihnen zu allererst zu diesem Werk gratulieren. Ich bin überzeugt davon, dass Sie mit dieser Investition nicht nur zum Erfolg Ihres Unternehmens beitragen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung von Quy Nhon und der Provinz Binh Dinh leisten werden.
Auslandsinvestitionen sind von herausragender Bedeutung. Deutschland gehört heute zu den größten Kapitalexporteuren der Welt. Welches Land auch immer ich besuche, deutsche Unternehmen sind bereits präsent. Aber Deutschland ist auch als Zielland für ausländische Direktinvestitionen mehr als attraktiv. Ausländische Unternehmen haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Deutschland gestärkt aus der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise herausgegangen ist.
Direktinvestitionen sind ein Gewinn für alle Partner: Für Deutschland als exportorientiertes Land sichern sie den Zugang zu wichtigen Märkten. Sie erlauben uns, die komparativen Vorteile anderer Länder zu nutzen, und sie sichern Arbeitsplätze, bei uns in Deutschland, aber auch in den Zielländern.
Zumindest genauso wichtig ist, dass die Zielländer an den Technologien teilhaben, die die Investoren mitbringen. Sie profitieren auch durch die Anstrengungen des Investors bei der beruflichen Bildung der Mitarbeiter. Sie stärken die Ausfuhren aus den Zielländern und tragen zu ihrer makroökonomischen Stabilität bei. Sie sind also ein wichtiger Baustein für nachhaltiges Wachstum. Und lassen Sie mich noch einmal betonen: Deutsche Unternehmen sind nicht auf kurzfristigen Gewinn aus. Sie sind verlässliche Partner, die auch langfristig mit Ihnen zusammenarbeiten möchten.
Ausländische Direktinvestitionen sorgen für mehr Wettbewerb. Offenheit sichert die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und nützt allen Beteiligten. Schon die deutsche Poetin Marie von Ebner-Eschenbach sagte: "Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein".
Deutschland verfolgt deshalb eine Wirtschaftspolitik, die von Offenheit und Wettbewerb geprägt ist und in der der Markt seine Kräfte entfalten kann, ohne dass dabei soziale Belange vergessen werden. Wir fördern die Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland und wir heißen auch ausländische Investitionen in Deutschland willkommen. Damit sind wir in den letzten Jahrzehnten gut gefahren. ( … )
Die Gesundheitswirtschaft ist eine der Stützen der deutschen Wirtschaft. Deutsche Unternehmen im Gesundheitssektor sind weltweit aktiv und setzen sich mit ihrem Know-how, ihren Technologien und ihren Produkten in vielen Ländern dafür ein, dass es den Bürgerinnen und Bürgern im wahrsten Sinne des Wortes besser geht. Denn wie sagte schon der große deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer: "Es gibt 1000 Krankheiten, aber nur eine Gesundheit".
Ich komme gerade aus Neu Delhi, wo ich an einer wichtigen Konferenz teilgenommen habe, dem Future Dialogue, die sich mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung von Städten im 21. Jahrhundert auseinandergesetzt hat. Damit wir die Herausforderungen der Zukunft meistern, brauchen wir ein Gesundheitswesen, das hohe Qualität zu bezahlbaren Preisen ermöglicht. Deutsche Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dieses Ziel zu erreichen.
Staatsministerin Cornelia Pieper eröffnet gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Firma Fresenius, Dr. Ulf Schneider, das neue Werk Fresenius Kabi Bidiphar in Quy Nhon, Vietnam, 26. 9. 2011
Ich freue mich, dass Fresenius Kabi mit diesem Werk hier in Quy Nhon mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro und mit rund 360 Mitarbeitern, die jedes Jahr 50 Millionen Flaschen Infusionslösungen und 130 Millionen Ampullen mit Flüssigmedikamenten herstellen werden, maßgeblich zu einer qualitativ hochwertigen und finanzierbaren Gesundheitsversorgung in der Region beitragen wird.
Corporate Social Responsibility ist ein moderner Begriff für etwas, was wir in Deutschland schon lange kennen: die Verantwortung von Unternehmen gegenüber ihren Mitarbeitern und der Gesellschaft als Ganzem. Schon die Fugger, aber auch Industrielle des 19. Jahrhunderts, wie Alfried Krupp, und viele andere haben hier Maßstäbe gesetzt. Ich freue mich darüber, dass dieser Begriff auch bei Fresenius Kabi hier in Quy Nhon keine hohle Phrase ist, sondern dass das Unternehmen bereits jetzt schon seinen Teil zur Stärkung der Gesellschaft tut, so durch Spenden von Krankenwagen oder Medikamenten. Fresenius Kabi ist nicht das einzige Unternehmen, das sich bei Ihnen in der Provinz Binh Dinh engagiert. Morgen habe ich die Freude, ein Kinderheim hier in Quy Nhon zu besuchen, das maßgeblich von der deutschen Firma Vorwerk unterstützt wurde.
Ich bin überzeugt davon, dass Unternehmen wie Fresenius Kabi und Vorwerk dazu beitragen, die deutsch-vietnamesischen Beziehungen auf eine noch stärkere Grundlage zu stellen. Ein weiterer Ausdruck dieser guten Beziehungen zwischen unseren Ländern ist der Besuch unserer Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, die bereits im nächsten Monat Ihr Land besuchen wird. Ihr Besuch wird dazu beitragen, gemeinsame Projekte voranzubringen und neue Felder der Zusammenarbeit zu identifizieren. Lassen Sie mich nur zwei wichtige Projekte nennen, an denen unsere beiden Länder gemeinsam arbeiten.
Wie Sie bestimmt wissen, engagiert sich Deutschland stark für den Bau der U-Bahn in Ho-Chi-Minh-Stadt. Diese Bahn wird maßgeblich zur Lösung der Infrastrukturprobleme beitragen, wie sie in jeder Millionenstadt auftreten. Die Bundesregierung hat sich für dieses Projekt stark gemacht und setzt sich weiter für seine Verwirklichung ein. Aus unserer Sicht ist die U-Bahn in Ho-Chi-Minh-Stadt ein Leuchtturmprojekt für eine noch engere Partnerschaft zwischen Deutschland und Vietnam bei der Entwicklung der Infrastruktur in Ihrem Land.
Um das Engagement deutscher Unternehmen in Ihrem Land noch aktiver zu unterstützen, setzen wir uns für den Bau eines Deutschen Hauses in Ho-Chi-Minh-Stadt ein. Dazu wollen wir eine Liegenschaft nutzen, die Deutschland zum Bau einer diplomatischen Vertretung in den 60er Jahren erworben hatte. Dieses Projekt ist nur gemeinsam mit unseren vietnamesischen Partnern möglich. Ich möchte der vietnamesischen Regierung für Ihr bisheriges Entgegenkommen bei der Vorbereitung des Projektes danken und unsere Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass die für das Gelingen dieses Projektes noch notwendigen Weichenstellungen - in Deutschland wie auch in Vietnam im Geiste der Kooperation erfolgreich gestellt werden können.
Ich bin überzeugt davon, dass derartige Projekte zum Nutzen beider Seiten sind und dass sich Deutschland und Vietnam in vielfältiger Weise ergänzen und von einer engen Zusammenarbeit profitieren können. Eine enge Kooperation lebt von dem Engagement beider Seiten. Dies erkannte auch der große amerikanische Autobauer, Henry Ford: "Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt und Zusammenarbeiten ein Erfolg".
Sehr geehrter Herr Schneider, meine sehr verehrten Damen und Herren,
lassen Sie mich zum Schluss noch einmal meine besten Wünsche für die weitere Entwicklung von Fresenius Kabi aussprechen. Ich bin überzeugt davon, dass Sie zusammen mit Ihren vietnamesischen Mitarbeitern und Partnern eine leuchtende Zukunft an diesem herausragenden Standort erwartet.
Ich hoffe, dass noch viele weitere deutsche Unternehmen den Weg nach Quy Nhon und in die Provinz Binh Dinh finden werden, gedeihlich mit ihren vietnamesischen Partnern zusammenarbeiten werden und einen erheblichen Beitrag zum wirtschaftlichen Fortschritt Ihrer Stadt und Ihrer Provinz leisten werden.