Redner(in): Bernd Neumann
Datum: 10.02.2011

Untertitel: In seiner Rede anlässlich der Eröffnung der 61. Berliner Filmfestspielebetonte Staatsminister Bernd Neumann die Bedeutung des Kinofilms als einem eigenständigem ästhetischen Kulturgutes.
Anrede: Anrede,
Quelle (evtl. nicht mehr verfügbar): http://www.bundesregierung.de/nn_1498/Content/DE/Rede/2011/02/2011-02-10-neumann-berlinale-eroeffnung,layoutVariant=Druckansicht.html


die "Berlinale" eröffnet wie in jedem Jahr den Reigen der herausragenden Filmfestspiele - und dies als weltweit größtes Publikumsfestival. Im Namen der Bundesregierung begrüße ich Sie dazu herzlich.

Die 61. Berlinale mit dem eindrucksvollen Angebot von 385 Filmen dokumentiert: Der Kinofilm ist existent und lebt international wie national.

Für mich ist der Kinofilm ein eigenständiges ästhetisches Kulturgut hier ist besondere Filmkunst gefordert für die ganz große Leinwand. Insbesondere das öffentlich-rechtliche Fernsehen sollte sich entsprechend seinem Auftrag verpflichtet fühlen, dem Kinofilm und dazu gehört auch der Dokumentarfilm in seinem Programm bessere Chancen zu geben, und zwar auf ordentlichen Sendeplätzen!

Die Berlinale mit ihren vielfältigen Themen und Filmen ist Ausdruck der Freiheit von Kunst und Kultur, einem Eckpfeiler der Demokratie. Ein Anschlag auf die Freiheit eines Filmemachers ist nichts anderes als ein Anschlag auf den Grundwert der Freiheit überhaupt. Das gilt z. B. für China, aber insbesondere für den Iran. Wir sind traurig darüber, dass Jafar Panahi von den iranischen Diktatoren gehindert wird, an unserer Berlinale teilzunehmen. Ihm gehört gerade auch heute unsere tiefe Solidarität!

Der Film, meine Damen und Herren, ist wohl das internationalste Medium überhaupt; das drückt sich auch in der Vielzahl der Koproduktionen im Berlinale-Programm aus. Diese Zusammenarbeit überwindet Grenzen, schafft Verständnis und Vertrauen und ermöglicht mit mehr Kapital mehr Qualität. Deshalb freue ich mich, dass wir morgen das erste trilaterale Abkommen zur Zusammenarbeit im Filmbereich abschließen nämlich mit der Schweiz und mit Österreich.

Ich begrüße herzlich die österreichische Kulturministerin, Claudia Schmied, und die EU-Kommissarin für Kultur, Androulla Vassiliou, die sich besonders für den europäischen Film engagiert.

Bei dieser Berlinale gibt es eine besondere Premiere. Die Deutsche Filmakademie, German Films und die Berlinale haben sich zusammengetan und präsentieren erstmals in einer Sonderreihe alle 33 zum Deutschen Filmpreis ausgewählten Filme eine großartige Gelegenheit, sie auch international wahrzunehmen.

Das wäre sicherlich auch im Sinne von Bernd Eichinger gewesen, dem Initiator der DFA. Wir mussten vor wenigen Tagen in einer bewegenden Trauerfeier von ihm Abschied nehmen einem der ganz Großen des Films national wie international. Bernd Eichinger wird uns sehr fehlen!

Meine Damen und Herren,

es gibt einen Mann, ohne den wir uns die Berlinale schlicht nicht mehr vorstellen können: Es ist "Mister Berlinale" himself, Dieter Kosslick, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert!

Lieber Dieter, Sie haben die Berlinale zu einem der bedeutendsten Filmfestivals in der Welt gemacht. Gratulation und Dank! Wir freuen uns auf die 61. Berlinale!