Redner(in): Bernd Neumann
Datum: 05.02.2009

Untertitel: Zur Eröffnung der 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2009 im Berlinale Palast am Potsdamer Platzhob Staatsminister Bernd Neumann die Bedeutung des Produktionsstandortes Deutschland für den internationalen Film hervor.
Anrede: Anrede,
Quelle (evtl. nicht mehr verfügbar): http://www.bundesregierung.de/nn_914560/Content/DE/Rede/2009/02/2009-02-05-neumann-berlinale,layoutVariant=Druckansicht.html


im Namen der Bundesregierung begrüße ich Sie ganz herzlich zur Eröffnung der 59. Internationalen Filmfestspiele hier in Berlin.

Das ist ein schöner Auftakt für die Berlinale. Ein Eröffnungsfilm eines deutschen Filmemachers, eine internationale Produktion zum größten Teil in Deutschland realisiert mit großartigen Stars, verliehen von einer amerikanischen Major-Company! Ein herzliches Willkommen an Tom Tykwer und sein Team!

Die Vielzahl von internationalen Koproduktionen mit deutscher Beteiligung auf dieser Berlinale dokumentieren: Deutschland ist wieder ein attraktiver Produktionsstandort geworden! Der deutsche Film ist auf Erfolgskurs und wie man dem gesamten Berlinale-Programm und insbesondere dem Wettbewerbsprogramm entnehmen kann, sind die nationalen Filmproduktionen immer mehr international vernetzt. Die Zahl der Koproduktionen in Deutschland mit ausländischer Beteiligung hat sich gegenüber 2005 fast verdoppelt. Dieser Erfolg ist auch das Ergebnis unserer Filmförderung, die nicht in engen, nationalen Grenzen denkt, sondern die Vernetzung fordert und fördert.

Ich danke allen ausländischen Produzenten und Investoren für ihr Vertrauen in den Produktionsstandort Deutschland und rufe ihnen zu: Kommen Sie auch zukünftig zu uns, drehen Sie viele gute Filme, geben Sie viel gutes Geld bei uns aus, Sie sind immer herzlich willkommen!

Trotz internationaler Vernetzung: den Filmen ist ihre nationale Identität durch die Stoffe und Geschichten, die Filmkünstler und Schauspieler geblieben. Das ist wichtig. Ein Filmfestival wie die Berlinale ist auch ein sichtbares Manifest kultureller Vielfalt, ein Blick in die Welt der anderen. Ein Blick, der hilft, andere Gesellschaftssysteme und Philosophien kennen zu lernen, sie zu kritisieren oder zu akzeptieren, immer mit dem Ziel der Toleranz.

Die Sonderreihe auf dieser Berlinale "Winter adé Filmische Vorboten der Wende" wirft einen Blick zurück in die letzte Zeit des Kalten Krieges in Europa. In diesem Jahr würdigen und feiern wir das 20. Jubiläum eines entscheidenden Wendepunkts deutscher Geschichte, den Fall der Mauer in Berlin. 500 Meter von diesem Berlinale Palast entfernt, verlief die menschenverachtende, mörderische Grenzmauer, die Berlin in zwei Teile zerschnitt. Eine große Infobox, die hier in der Nähe am Potsdamer Platz aufgebaut ist, erinnert daran und informiert darüber. Die friedliche Revolution im Herbst 1989 und der Fall der Mauer hat Deutschland wiedervereint. Gerade die Filme und Filmemacher aus beiden Teilen Deutschlands haben einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen, zur gemeinsamen Identität in unserem Land geleistet. Dafür sind wir dankbar!

Meine Damen und Herren,

was ist ein Filmfestival ohne einen guten Direktor? Was wären die Internationalen Festspiele Berlin ohne diesen Direktor einen Festivalleiter, der deutsch und englisch gleichzeitig sprechen kann, der der Berlinale Herz und Richtung gegeben und sie zu einem der bedeutendsten Filmfestivals der Welt gemacht hat?! Ein herzliches Dankeschön an Dieter Kosslick!

Nun wünsche ich für die nächsten zehn Tage den mehr als 250.000 Zuschauern, den 20.000 Fachbesuchern sowie allen Filmschaffenden ein spannendes Festival und der Jury unter der wunderbaren Tilda Swinton eine glückliche Hand bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe.