Redner(in): Monika Grütters
Datum: 11. September 2014

Untertitel: 2008 begannen die Sanierungsmaßnahmen an den Kolonnaden am Neuen Palais in Potsdam- nun nach 6 Jahren konnte das imposante Bauwerk jetzt in neuem Glanz wiedereröffnet werden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters lobt: "Wir werden damit unserer Verantwortung gerecht, Juwelen unseres Kulturerbes für die Zukunft zu sichern."
Quelle (evtl. nicht mehr verfügbar): https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2014/09/2014-09-15-kulturstaatsministerin-gruetters-kolonnaden-am-neuen-palais.html


2008 begannen die Sanierungsmaßnahmen an den Kolonnaden am Neuen Palais in Potsdam- nun nach 6 Jahren konnte das imposante Bauwerk jetzt in neuem Glanz wiedereröffnet werden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters lobt: "Wir werden damit unserer Verantwortung gerecht, Juwelen unseres Kulturerbes für die Zukunft zu sichern."

Anrede,

Es ist immer ein ganz besonderer Moment, wenn nach Jahren der Sanierung die Baugerüste, Planen und Schuttcontainer endlich verschwinden und ein imposantes Bauwerk wieder in neuem Glanz und alter Größe erstrahlt. Das erleben wir heute hier auf der Mopke in Potsdam.

Endlich sehen wir wieder mit eigenen Augen, wie sehr die Architektur dieses Ensembles am Neuen Palais auf Inszenierung und Repräsentation bedacht ist!

Nach Ende des Siebenjährigen Krieges wollte Friedrich der Große hier aller Welt zeigen, wozu Preußen trotz der enormen Kriegsausgaben noch imstande war. Als prachtvolle Kulisse für ankommende Staatsgäste oder theatralische Darbietungen hatten die Kolonnaden vor allem eine ästhetische und symbolische Funktion. Sie waren mit den beiden Communs der westliche Abschluss des königlichen Parks Sanssouci und grenzten das Gelände des Neuen Palais von den Nachbargrundstücken ab. 154 Säulen von bis zu 15 Metern Höhe mit Triumphtor und zwei Pavillons: Das ist ein recht beeindruckender Gartenzaun!

Meine Damen und Herren, nicht nur die Erbauung der Kolonnade war eine Herkulesaufgabe, sondern auch deren Sanierung, die schon zu DDR-Zeiten mehrmals begonnen, aber mangels finanzieller Mittel nicht zu Ende gebracht wurde. Dank des Masterplans, des Sonderinvestitionsprogramms der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, konnte dann aber 2008 endlich die große Sanierungsmaßnahme beginnen. Sechs Jahre und fast 25 Millionen Euro hat sie in Anspruch genommen. Damit ist dieses Projekt eines der größten im Sonderinvestitionsprogramm der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, das aus Mitteln des Bundes sowie der beiden Länder Berlin und Brandenburg mit 155 Millionen Euro finanziert wird. Ich freue mich sehr, heute mit Ihnen das Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengungen bewundern zu dürfen. Wir werden damit unserer Verantwortung gerecht, Juwelen unseres Kulturerbes für die Zukunft zu sichern.

Von Theodor Fontane, meine Damen und Herren, stammt eine schöne, zum heutigen Anlass passende Bemerkung: "Von Potsdam aus", so Fontane,"wurde Preußen aufgebaut, von Sanssouci aus durchleuchtet. Die Havel darf sich einreihen in die Zahl deutscher Kulturströme." Solche Kulturströme sichtbar zu machen, damit auch künftige Generationen wissen, aus welchen Quellen und Zuflüssen der Zeitstrom der Gegenwart sich speist- das ist das wichtigste Anliegen, wenn der Bund sich, so wie hier in Potsdam, in Bauerhaltungsprogrammen finanziell engagiert. Ich danke der Stiftung und ihrer Bauabteilung, dass sie Preußen und dem Alten Fritz mit dieser anspruchsvollen Sanierung das Andenken bewahren, und freue mich über den Erfolg unseres Sonderinvestitionsprogramms! Die Kolonnaden am Neuen Palais sind nicht der krönende Abschluss dieses Programms - zum Glück, denn wir haben bis zum Laufzeitende des Programms 2017 noch einiges vor, aber ein majestätischer Höhepunkt sind sie in jedem Fall! Das, so hoffe ich, wird sich auch in der öffentlichen Aufmerksamkeit widerspiegeln. Ich wünsche dem Bauwerk jedenfalls viele interessierte und neugierige Besucherinnen und Besucher, die sich angeregt fühlen, auf den Spuren des großen Preußenkönigs Friedrichs II. zu wandeln!