Redner(in): Monika Grütters
Datum: 12. September 2016

Untertitel: Beim Relaunch der Internetseite fragFINN.de hat Kulturstaatsministerin Grütters die Kindersuchmaschine als Angebot für sicheres Surfen gelobt. Kinder könnten so "selbständig die ersten Schritte im Internet tun und die digitale Welt entdecken."
Quelle (evtl. nicht mehr verfügbar): https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2016/09/2016-09-12-gruetters-frag-finn.html


Beim Relaunch der Internetseite fragFINN.de hat Kulturstaatsministerin Grütters die Kindersuchmaschine als Angebot für sicheres Surfen gelobt. Kinder könnten so "selbständig die ersten Schritte im Internet tun und die digitale Welt entdecken."

Als ARD-Kinderreporter vor ungefähr zehn Jahren Abgeordnete des Deutschen Bundestages zu Internet und Computer befragten, verschlug es den kleinen Nachwuchsjournalisten glatt die Sprache: Einige der geplanten Fragen konnten sie den Politikern gar nicht erst stellen, weil denen schon die elementarsten Grundkenntnisse fehlten. Die wenigsten Interviewten wussten zum Beispiel, was genau sich hinter einem Browser verbirgt. Und Michael Glos, damals Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, erklärte: "Ich habe Gott sei Dank Leute, die für mich das Internet bedienen."

Mittlerweile haben wir alle dazu gelernt. Doch selbst wenn viele Kolleginnen und Kollegen heute in den sozialen Netzwerken aktiv sind, zum politischen Tagesgeschehen twittern und gerne auch mal Fotos ihres Mittagsmenüs posten - mit den Jüngsten, den "digital natives", können wir nur schwer mithalten, wachsen Kinder heute doch ganz selbstverständlich mit dem Internet auf, bedienen Smartphones, Tablets und Apps geradezu intuitiv.

Wie sie lernen, sich in dieser digitalen Welt der unbegrenzten Informations- und Unterhaltungsangebote zurechtzufinden, das fragen sich Eltern, Großeltern und Lehrer dabei oft eher besorgt: Schließlich kursieren im World Wide Web nicht nur lustige Katzenfotos und Videos, sondern auch verstörende Bilder, sind soziale Netzwerke nicht nur Plattformen für Unterhaltungen mit Freunden, sondern auch für Mobbing, Belästigung, Gewalt und andere Abgründe.

Um deshalb im Internet einen sicheren Surfraum gerade für Kinder anzubieten, hat mein Haus 2007 mit der Unterstützung durch Politik, Wirtschaft und Institutionen des Jugendmedienschutzes die Initiative "Ein Netz für Kinder" ins Leben gerufen. Sie wird von zwei Säulen getragen: Erstens, der gleichnamigen Förderung meines Hauses und zweitens, der von Unternehmen finanzierten Kindersuchmaschine fragFINN. Das war und ist eine vorbildliche Initiative und Zusammenarbeit!

Die geförderten Angebote im "Netz für Kinder" bieten nicht nur kindgerechte und sichere Websites, sondern sie helfen Jungen und Mädchen in moderierten Chats und Communities auch dabei, die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten sozialer Netzwerke in einem sicheren Umfeld auszuprobieren. Websites zum Mitmachen vermitteln den jungen Nutzerinnen und Nutzern darüber hinaus auch Kenntnisse der digitalen Technik: Sie können eigene Hörspiele, kurze Trickfilme, Homepages und Podcasts gestalten oder als Dichter, Tüftler, Maler und Bastler mit den eigenen Fähigkeiten und Ideen experimentieren.

Auf all diese wunderbaren Internetseiten führt auch die Kindersuchmaschine "fragFINN" - und sie findet zusätzlich Angebote, die von Medienpädagogen geprüft wurden - etwa die Seiten der Vereinten Nationen oder des Deutschen Bundestages. Dass heute eine Rundum-Erneuerung der beliebten Kindersuchmaschine an den digitalen Start geht, haben wir dem großen Einsatz der Initiatoren und Unterstützer zu verdanken, die sich mit so viel Ernsthaftigkeit und Herzblut für fragFINN engagieren. Herzlichen Dank Ihnen allen dafür! Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln ", hat Erich Kästner einmal gesagt. In diesem Sinne lädt fragFINN Kinder ein, die digitale Welt zu entdecken und in einem geschützten Surfraum selbständig die ersten Schritte im Internet zu tun. Mit dem Relaunch der Kindersuchmaschine - inklusive dazugehöriger App und neuer Bildersuche - ist fragFINN.de wieder richtig zeitgemäß, kann zu Hause und unterwegs, am Computer, Laptop oder Smartphone genutzt werden. Dass das nun auch barrierefrei geht, finde ich großartig! Allen Menschen, Kindern wie Erwachsenen, einen gleichberechtigten Zugang zu Kultur und Medien zu gewähren, ist mir ein Herzensanliegen. Mit fragFINN können zum Beispiel sehbehinderte Kinder mit Hilfe der Vorlesefunktion das Internet nun ebenso entdecken wie hörbehinderte Kinder dank Video-Untertitelung und Audiodeskription.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was fragFINN.de noch zu bieten hat und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten! Der kleinen Raupe "Finn" wünsche ich viele interessierte Besucherinnen und Besucher, vor allem aber den Kindern viel Spaß beim Erkunden der spannenden digitalen Welt und beim "Lernen ohne Büffeln" !