Redner(in): Gerhard Schröder
Datum: 19.01.2005
Anrede: liebe Gäste,
Quelle (evtl. nicht mehr verfügbar): http://archiv.bundesregierung.de/bpaexport/rede/10/775910/multi.htm
Verehrte, meine sehr verehrten Damen und Herren!
Es war fast wie zu seinen Lebzeiten: Als die Deutschen im vergangenen Jahr von einem Fernsehsender aufgefordert worden sind, den größten Deutschen zu wählen, da reichte es für Albert Einstein gerade einmal für Platz zehn. Als dagegen "Time Magazine" den Mann des 20. Jahrhunderts kürte, da fiel die Wahl - natürlich - auf Einstein. Zur Begründung hieß es seinerzeit: "Er war die Verkörperung des reinen Intellekts... das Genie unter den Genies, welches allein durch Nachdenken entdeckte, dass das Universum nicht so ist, wie es uns erscheint." Tatsächlich gilt Einstein als einer der bedeutendsten Physiker aller Zeiten, als vielleicht der berühmteste Naturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Er hat durch sein Denken, das Max Planck als "spekulative Naturforschung" charakterisierte, die Wissenschaft revolutioniert und damit die Welt verändert. Für die Jugend der Welt ist er durch seine moralische Unbestechlichkeit und seine unangepassten Auftritte allemal zu einem Idol, besser noch: zu einer wirklichen Kultfigur geworden.
Meine Damen und Herren, vor genau 100 Jahren begründete das Genie Einstein mit bahnbrechenden Erkenntnissen und umwälzenden Theorien seinen späteren Mythos. In nur wenigen Monaten veröffentlichte er die Grundlagen der Quantentheorie, die Spezielle Relativitätstheorie und die vermutlich bekannteste Formel der Wissenschaftsgeschichte E = mc² über die Beziehung von Masse und Energie. Durch die vielen Veröffentlichungen zum Einstein-Jahr wissen wir: Einstein war ein überdurchschnittlicher Schüler. Schon früh zeichnete sich seine überragende mathematisch-naturwissenschaftliche Begabung ab. Die Legende sagt etwas anderes; wir wissen es. Mit einer Legende, die vielen Schülern als Trost diente und Eltern verständnisvoll stimmen sollte, musste deshalb von den Historikern aufgeräumt werden: Einstein ist niemals sitzen geblieben.
Doch sein sprichwörtlich gewordenes Genie ist andererseits auch nicht vom Himmel gefallen. Einstein war zeitlebens neugierig und wissbegierig. Schon in seiner Jugend eignete er sich ein umfassendes naturwissenschaftliches Grundwissen durch intensives Lesen an. Übrigens: Populärwissenschaftliche Bücher haben in ihm die Begeisterung für das Abenteuer Wissenschaft entfacht. Auch zeichneten ihn ein geradezu kindlicher Entdeckungsdrang und eine leidenschaftliche Hingabe aus, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen. Einstein war also niemand, der sich mit den Erscheinungen an der Oberfläche zufrieden geben konnte. Um seine Ziele zu erreichen, legte er eine geradezu unbändige Arbeitsbesessenheit an den Tag. Mögen andere das Genie Einstein abschließend erklären, so viel ist sicher: Es ist eine Mischung aus Begabung, Intuition, Einstellung und eben auch Fleiß.
Meine Damen und Herren, der geniale Wissenschaftler Einstein arbeitete offensichtlich gern zurückgezogen und bisweilen auch eigenbrötlerisch. Dennoch war er sich der gesellschaftlichen Voraussetzungen seiner wissenschaftlichen Leistungen bewusst. Er brauchte die Anregung durch Kollegen und Freunde, er suchte den Austausch im geistigen Disput, er nahm Bezug auf die Vorarbeiten und auf die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler, und er war dankbar für die Möglichkeiten, die ihm schulische und universitäre Ausbildung eröffnet hatten. Übrigens: Ein liberales Klima in der Schweiz und später die große Freiheit in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft waren ganz sicher auch förderlich. Das ist wiederum etwas, was gerade jetzt nicht vergessen werden darf. Auf der Höhe seines Ruhmes hat Einstein mit gleicher Münze zurückbezahlt, was er als Geschenk auf seinen Lebensweg mitbekommen hatte: Wissen in verständlicher Form weiterzugeben. Das reicht von dem für die meisten von uns eher unverständlichen Buch "Über die Spezielle und die Allgemeine Relativitätstheorie" aus dem Jahr 1917 bis zum Vortrag darüber,"Was der Arbeiter über die Relativitätstheorie wissen muss". Den hätten die meisten der Anwesenden - mich eingeschlossen - wohl auch verstanden.
Meine Damen und Herren, vermutlich ist zu allen Zeiten über Verständnis und Verständlichkeit von Wissenschaft geredet und gestritten worden. Und auch heute scheint mir das eine unverändert aktuelle Aufgabe, mit der große Chancen verbunden sind. Zunächst ist die Wissenschaft gefordert, ihre Früchte der Forschung, gefördert aus den Mitteln der Gemeinschaft, für die Gesellschaft nutzbar zu machen. Das geht übrigens weit darüber hinaus, Erkenntnisse der Grundlagenforschung in neue Verfahren und Produkte umzusetzen. Das ist es gewiss auch, aber das kann eben nicht alles sein. Es geht auch um die Verantwortung von Forscherinnen und Forschern, so wie Einstein es vorgemacht hat, ihr Wissen auf durchaus verständliche Weise zu vermitteln, andere daran teilhaben zu lassen, also Brücken zu bauen zwischen der Welt der Forschung und dem Lernort Schule, daran mitzuarbeiten, dass sich gerade Kinder und Jugendliche wieder mehr für die Faszination der Wissenschaft begeistern.
Aber auch die ganze Gesellschaft ist gefordert, natürlich die Politik, die Wissenschaft und Bildung als Einheit begreift. Das eben ist der Kern unserer Innovationsoffensive, unserer Forschungs- und Bildungspolitik. Dies reicht von der Tagesbetreuung über Ganztagsschulen bis hin zur Förderung von Spitzenuniversitäten. Das ist gleichsam die andere Seite der Medaille "Agenda 2010". Hierfür müssen wir Ressourcen freibekommen, indem wir von Vergangenheitssubventionen hin zu Zukunftsinvestitionen umsteuern. Unsere ökonomische Zukunft, das sind die Talente und die Begabungen unserer Menschen. Sie durch Bildung und Ausbildung zu fördern, aber auch sie zu fordern, indem die kreativen Potenziale ausgeschöpft werden, ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft und der Politik allemal.
Meine Damen und Herren, auch die Medien sollten weit mehr als bisher ihrem Programmauftrag nachkommen und in noch mehr populären Magazinen über Erkenntnisse aus der naturwissenschaftlichen Forschung informieren und berichten. Ich weiß, dass es sehr gute Ansätze gibt, aber das lässt sich verstärken. Etwa über den Stand von Nanotechnologie, Biotechnologie, Medizintechnik oder Teilchenphysik anschaulich und für alle verständlich zu berichten, wäre der Mühe wert. Nur durch eine solche gemeinsame Anstrengung werden wir in unserem Land ein Klima der Offenheit, des Lernens und der Innovation für möglichst viele erzeugen können, was wir ausdrücklich wollen, weil wir es im Interesse unserer Zukunft wollen müssen. Das benötigt gerade ein rohstoffarmes Land wie Deutschland in einer sich radikal verändernden Welt.
Um im 21. Jahrhundert auch international bestehen zu können, müssen wir bei uns eine neue Kultur der Wissenschaft entwickeln, eine Kultur gewiss in der Tradition Goethes, Schillers, Humboldts und eben auch Einsteins, aber eine, die den heutigen Anforderungen einer modernen Wissensgesellschaft angepasst ist. Das betrifft natürlich unmittelbar die Wahrnehmung und den Stellenwert von Wissenschaft in unserer Gesellschaft, die Selbstverständlichkeit von Wissenschaft in unserem Alltag.
Lassen Sie mich mit einer Analogie zum Sport, ebenfalls Teil unserer Kultur, verdeutlichen, worauf ich hinaus will: Viele Ältere unter uns können wahrscheinlich alle Spieler aufzählen, die 1954 in Bern Fußballweltmeister geworden sind. Aber könnten wir auch elf deutsche Naturwissenschaftler nennen, die nach dem Zweiten Weltkrieg Nobelpreise erhalten haben? Ich glaube, jene, die nicht Physiker, Mediziner oder Chemiker sind, hätten Schwierigkeiten damit, was wir uns zu verändern vornehmen müssen.
Meine Damen und Herren, wenn wir vom Selbstverständnis der Wissenschaft sprechen, dann wird häufig auf das Spannungsverhältnis von Freiheit und Verantwortung hingewiesen. Obwohl es gerne gebraucht wird, scheint mir das Bild dennoch nicht ganz treffend. Freiheit und Verantwortung sind weder Gegensätze noch bloße Ergänzungen zueinander. Freiheit im wohlverstandenen Sinne schließt Verantwortung ein. Das Grundgesetz garantiert die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre. An Einstein indessen wird deutlich, dass allein die Freiheit im Denken und Forschen, die Freiheit von staatlichen Reglementierungen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten, um die es eben auch geht, seine epochalen Leistungen ermöglicht hat.
Deshalb, meine Damen und Herren: Gerade in einer Zeit, in der vom ökonomischen Nutzen allein die Rede ist, gilt: Nur eine Grundlagenforschung in Freiheit und in Unabhängigkeit, eine Forschung ohne Fesseln und doch nicht grenzenlos, ist in der Lage, den wichtigsten Rohstoff für künftigen Wohlstand zu liefern: neues Wissen. Eine Forschung also, wie sie etwa die Max-Planck-Gesellschaft und die anderen Forschungsorganisationen mit hohem weltweiten Ansehen leisten, einem Ansehen, das wir im Inland gleichermaßen gut gebrauchen können. Ich finde, auch auf wissenschaftliche Leistungen hat dieses Land stolz zu sein. Eine Gefahr jedoch bleibt: Die Janusköpfigkeit der wissenschaftlichen Forschung können wir nicht abschaffen und sollten es auch gar nicht erst versuchen. Ursprünglicher Zweck und das Ergebnis von Forschung können auch gegeneinander gerichtet sein. Wir müssen uns diesen Zusammenhang immer wieder bewusst machen, ganz im Sinne von Einstein, der einmal gesagt hat: "Was nutzt eine Formel, wenn sie die Menschen nicht daran hindert, sich umzubringen?"
Meine Damen und Herren, ich habe von einer neuen Kultur der Wissenschaft gesprochen. Das Einstein-Jahr wollen wir nutzen, um genau ihr zum Durchbruch zu verhelfen. Ich habe den Eindruck, dass die Chancen dafür nicht schlecht stehen. Wir haben ein Jahr lang - nicht ohne Grund - über die Notwendigkeit der Strukturreform in unserem Land geredet, und wir hatten gelegentlich Schwierigkeiten zu verdeutlichen, warum wir diese Reform machen: Nicht nur, um die Systeme zu verändern und in Ordnung zu bringen, sondern auch, um Ressourcen mobilisieren zu können für Wissenschaft, für Bildung, für Ausbildung und darauf fußende Entwicklung. Forschung in Deutschland findet nicht nur auf höchstem Niveau statt, sondern sie nimmt in der Welt immer noch eine Spitzenstellung ein. Darauf können wir stolz sein und sollten das die Forscher auch spüren lassen. Aber das reicht nicht. Wir müssen das viel öfter sagen und es auch über einen Kreis wie diesen hinaus bewusst machen.
Und noch etwas kommt für mich hinzu: Eine neue Kultur der Wissenschaft macht es erforderlich, unsere Sichtweise von Wissenschaft zu überprüfen. Das heißt für mich, die enormen Chancen im wissenschaftlich-technischen Fortschritt künftig noch stärker zu betonen, ohne dabei die Risiken zu vernachlässigen. Die Schwerpunkte müssen richtig gesetzt sein. Gelegentlich habe ich Zweifel, ob wir das tun. Alle Umfragen belegen: Gerade wir Deutschen sind in überwältigender Zahl dem technischen Fortschritt gegenüber nicht nur aufgeschlossen, viele sind sogar technikbegeistert. Deswegen sollten wir nachdenken, bevor wir über Technikfeindlichkeit pauschal reden. Wir wissen: Viele Probleme in unserer einen Welt, von Hygiene, medizinischer Versorgung, über Fragen der Ökologie bis hin zu einem Leben in Würde für jeden Einzelnen, werden ohne weitere wissenschaftliche Entwicklung und ohne technischen Fortschritt nicht dauerhaft zu lösen sein.
Natürlich muss es dabei unser Anliegen sein, wissenschaftliche Erkenntnisse schneller als bisher in Innovationen umzusetzen. Zugleich aber braucht die Grundlagenforschung die Gewissheit, ohne den Druck unmittelbarer Verwertbarkeit und ohne den Zwang ständiger Nützlichkeitsnachweise stattfinden zu können. Als Einstein 1916 die theoretische Grundgleichung für den Laser aufschrieb, hatte er nicht die geringste Vorstellung davon, welche Innovationen sich fünf Jahrzehnte später hieraus ergeben würden. Er wollte die Natur verstehen, in diesem Fall die Aussendung von Licht. Das war zunächst sein Anliegen, nicht mehr. Dass daraus so unendlich viel geworden ist, ist zwar auf ihn zurückzuführen, hat ihn aber bei seinen Forschungen nicht unmittelbar bewegt.
Meine Damen und Herren, Albert Einstein war nicht nur Vorbild als ein großer Wissenschaftler. Verantwortung erschöpfte sich für ihn nicht in der Profession. Verantwortung empfand Einstein ebenso sehr als Intellektueller in der Gesellschaft und für die Gesellschaft. Dieses politische Vermächtnis zu würdigen und zu bewahren, auch dazu sollte das Einstein-Jahr dienen. Einstein war ein leidenschaftlicher Demokrat mit einem ausgeprägten Sinn für soziale Gerechtigkeit. Er war ein überzeugter Pazifist, der immer wieder seine Stimme gegen Nationalismus und Rassismus erhob. Als am Vorabend des Ersten Weltkrieges große Teile der deutschen Intelligenz in den um sich greifenden Hurra-Patriotismus einstimmten, veröffentlichte Einstein unter dem Titel "Aufruf an die Europäer" ein Antikriegs-Manifest. Nach dem Krieg warb er frühzeitig für eine Aussöhnung mit Frankreich und engagierte sich für einen demokratischen Neubeginn in Deutschland. Und bis zuletzt kämpfte Einstein, der immer wieder übelster antisemitischer Hetze ausgesetzt war, gegen das Erstarken des Nationalsozialismus und für die Verteidigung der Demokratie.
Das ist nicht nur eine Mahnung an uns, sondern allemal auch ein Auftrag für uns. Diesen Teil des Denkens von Albert Einstein haben wir nicht nur im Einstein-Jahr, sondern als Auftrag aus dem Einstein-Jahr für künftige Politik allemal zu beachten. Es ist nur zu wünschen, dass sich gerade in einem Jubiläumsjahr wie diesem auch viele Intellektuelle und Wissenschaftler für diese Form des gesellschaftlichen Engagements stark machen. Die Stimme derer, die wissenschaftliche Leistungen, gleich in welcher Disziplin, immer wieder hervorbringen, ist auch eine Stimme, die in der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung - national wie international - gebraucht wird. Dies kann man auch aus dem Leben von Albert Einstein lernen. Ich möchte, dass sich jene, die Wissenschaft betreiben, und dies mit ganzem Herzen, noch stärker als in der Vergangenheit an den politischen Debatten beteiligen und sich im wahrsten Sinne des Wortes in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen einmischen, nicht nur zur Stärkung ihres unmittelbaren Fachgebietes, nicht nur, wenn es um das Einfordern von Ressourcen geht, sondern auch, wenn es um den Zustand unseres Gemeinwesens geht.
Meine Damen und Herren, ich habe bereits den Wissenschaftler, den Humanisten und den Moralisten Albert Einstein angesprochen. Aber eine weitere Seite dieses in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Menschen ist mir besonders wichtig. Mit ihr ist er nach meinem Dafürhalten ebenfalls Symbolfigur: Einstein als Weltbürger. Als Wissenschaftler waren ihm Internationalität und damit verbundene Weltoffenheit selbstverständlich. Heute gilt noch mehr als zu seinen Zeiten, dass Wissenschaft keine politischen Grenzen kennt und deswegen auch keine anerkennen kann. Wissenschaft erscheint wie ein sich weltweit ausbreitender Vorgang, bei dem sich Kooperation und Konkurrenz in aller Regel fruchtbar ergänzen.
Das "World Wide Web" mit seinem schon großen Nutzen und noch größeren Potenzial ist nicht zuletzt aus dem Bedürfnis von Wissenschaftlern entstanden, über Grenzen hinweg frei miteinander zu kommunizieren. Aber Einsteins Vorstellung - besser wohl: Vision - von Internationalität ging weit über die vernetzte Zusammenarbeit von Wissenschaftlern hinaus. Sein Ideal war eine Welt-Innenpolitik, betrieben von einer Weltregierung auf der Grundlage verbindlicher Regelungen und verbindlicher Gesetze. Sein Traum von einer Weltregierung hat sich - wir wissen es - nicht erfüllt und wird sich - wir haben das zu bedenken - sicherlich so schnell auch nicht erfüllen. Aber mit den Vereinten Nationen und dem internationalen Völkerrecht verfügt die Staatengemeinschaft über die Voraussetzungen, um internationale Konflikte zu lösen, Nationalismus zu überwinden und Frieden und Stabilität in der Welt zu wahren, weil über diese Institutionen Konflikte diplomatisch, politisch, also friedlich, zu lösen sind.
Es scheint mir ganz im Sinne Einsteins, wenn ich sage, dass wir aus diesen Gründen die Vereinten Nationen durch die vorgesehene Reformen niemals schwächen dürfen, sondern immer weiter stärken müssen, damit sie ihrer einzigartigen Rolle in einer immer mehr zusammenrückenden Welt gerecht werden können. Ich denke, Einstein würde ein solches Vorhaben, das jetzt Sache des Generalsekretärs der Vereinten Nationen ist, nur begrüßen.
Natürlich war Einstein bei aller Genialität und Eindrücklichkeit auch ein Mensch mit Widersprüchen und mit Schwächen. Wie könnte es auch anders sein, als dass es solche Widersprüche und Schwächen ebenfalls gegeben hat? Davon wird man ganz gewiss in diesem Jahr noch hören. Worum es mir allerdings im Jubiläumsjahr geht, möchte ich abschließend noch einmal hervorheben. Wir sollten in den nächsten Monaten gemeinsam die Chance nutzen, um das, was ich mit "neuer Kultur der Wissenschaft in unserem Land" gemeint habe, wirksam werden zu lassen. Dieses Jahr sollte Anlass dafür sein, den ernsthaften und nachhaltigen Versuch zu unternehmen - um ein Bonmot von Einstein aufzugreifen: - , dass am Ende des Jahres noch mehr Menschen Einstein mögen, in jedem Fall aber ein paar mehr ihn verstehen.
In diesem Sinne alles Gute für das großartige Vorhaben.