Redner(in): Hans Martin Bury
Datum: 14.06.2000

Anrede: Anrede,
Quelle (evtl. nicht mehr verfügbar): http://archiv.bundesregierung.de/bpaexport/rede/43/11443/multi.htm


Sehr geehrter Herr Lindahl, sehr geehrter Herr Dr. Dietz, meine sehr geehrten Damen und Herren,

Der Bundeskanzler hat mich gebeten, Ihnen seine Grüße auszurichten und Ihnen sein Bedauern zu übermitteln, heute nicht persönlich mit Ihnen feiern zu können. Sie haben sicher verfolgt, wie schwierig sich die Terminplanung für die Energiekonsensgespräche gestaltete. Der Bundeskanzler hat mich beauftragt, ihn hier heute zu vertreten. Das tue ich gerne, zumal Charles Brown mit der Entwicklung der Hochspannungsfreileitung und des Drehstromgenerators die erste Fernübertragung elektrischer Energie vom Wasserkraftwerk in Laufen am Neckar - einem Ort in meinem Wahlkreis - nach Frankfurt am Main ermöglicht.

Das 100-jährige Jubiläum von ABB gibt nicht nur allen Grund, die Geschichte Ihres Unternehmens zu würdigen. Es verdeutlicht darüber hinaus, dass technischer Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung vom Innovationsgeist und der Kreativität der Menschen angetrieben werden.

Charles Brown und Walter Boveri - die Gründer des Schweizer Stammhauses Brown, Boveri & Cie und später, ab 15. Juni 1900, auch der deutschen Tochtergesellschaft - verkörperten diese Eigenschaften. Erfindungsgabe und unternehmerische Konsequenz waren das Fundament, auf das sie ihre Firma bauten. Es hat die Unternehmensgeschichte von ABB bis in unsere Zeit hinein geprägt.

Heute haben wir es mit einem Konzern zu tun, der in den 100 Jahren seines Bestehens zahlreiche Meilensteine der Technikgeschichte gesetzt hat.

Dazu gehören: Die erste Verbrennungsgasturbine der Welt zur Stromerzeugung ( 1939 ) , der erste Elektronenkreisbeschleuniger für die Strahlentherapie in der Medizin ( 1951 ) und der erste mikrocomputergesteuerte Industrieroboter ( 1973 ) .

Diese und viele andere Innovationen von ABB? seien sie nun im weltweit operierenden Konzern oder in der deutschen Tochtergesellschaft erdacht? waren prägend für ganze Sektoren, wenn nicht ganze Volkswirtschaften.

Meine Damen und Herren,

auch das 100-jährige Jubiläum von ABB Deutschland fällt in eine Zeit des rasanten Strukturwandels. Wir stehen am Beginn des 21. Jahrhunderts vor großen Herausforderungen:

Globalisierung ( Grenzen "offen", Informationszeitalter, Exportnation ) Strukturwandel in der Wirtschaft ( Fusionen, Dienstleistungssektor ) Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ( Spitzenstellung beibehalten, mithalten ) Technologischer Fortschritt ( Wirtschaft - IT, Arbeitsleben, Gesellschaft ) Soziale Sicherungssysteme ( Veränderte Erwerbsbiographien, demographische Entwicklung ) Veränderte Arbeitswelt ( Abbau der Arbeitslosigkeit, lebenslang Lernen ) Energiepolitik, Einstieg in regenerative Energie ( Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Sicherheit ) Dem Wandel und den damit verbundenen Herausforderungen müssen wir uns stellen, ihn als Chance begreifen und ihn aktiv gestalten.

ABB zeigt sich hier gut vorbereitet. Mit der Präsenz in über 100 Ländern ist ABB längst ein global agierendes Unternehmen. Und dennoch oder gerade deshalb, bezieht es einen Teil seiner Stärke aus der Verankerung in der Region. Ich bin überzeugt, dass Globalisierung und Regionalisierung zwei Seiten einer Medaille sind. Dieser Prozess fordert auch die Politik heraus. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat deshalb Anfang Juni zu der Konferenz "Modernes Regieren im 21. Jahrhundert" nach Berlin eingeladen.

Wir waren uns darüber einig, dass die Politik im 21. Jahrhundert unter anderem folgende Prioritäten setzen muss: Den zunehmend enger werdenden internationalen Beziehungen in der Wirtschaft muss mit einer intensiveren internationalen Koordination in der Politik entsprochen werden.

Die Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme muss erhöht und dem Prinzip des lebenslangen Lernens breite Akzeptanz verschafft werden. Es müssen investitionsfreundliche Steuersysteme gewährleistet werden, die eine sozial gerechte Besteuerung ermöglichen und gleichzeitig die Leistungsanreize erhalten. Die Systeme der Alterssicherung müssen als Antwort auf die demografische Herausforderung und als Beitrag zur Modernisierung des Staates reformiert werden. Die öffentliche Verschuldung muss im Sinne von mehr Generationengerechtigkeit und wachstumsfreundlichen Rahmenbedingungen zurückgeführt werden.

Wir sind in Deutschland bereits dabei, diese wirtschafts- und finanzpolitischen Eckwerte in konkrete Politik umzusetzen.

die Anforderungen des change management an die Unternehmen sind nicht geringer. ABB war mit dem Zusammenschluss im Jahr 1988 Vorreiter einer Entwicklung, die? nicht zuletzt dank unserer Steuerreform? an Dynamik gewinnt.

Dem Bundeskanzler war es wichtig, Leitplanken einzuziehen, die sicherstellen, dass beim rasanten Wandel von Unternehmensstrukturen die Interessen von Minderheitsaktionären und Arbeitnehmern nicht unter die Räder kommen. Gemeinsam haben wir uns? Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik? in der Übernahmekommission auf Eckpunkte einer gesetzlichen Regelung verständigt, die Transparenz und faire Verfahren sichert und damit Vertrauen und Akzeptanz schafft. Zum Beginn des nächsten Jahres soll dieses Übernahmegesetz in Kraft treten.

ABB wandelt sich derzeit vom klassischen Maschinen- und Anlagenbauer zu einem Technologie- und Wissenskonzern. Im Mittelpunkt dieses Wandels stehen intelligente Gesamtlösungen, Consulting und Informationstechnologie; weniger einzelne Produkte oder Systeme. Die Informations- und Kommunikationstechnologie ist die treibende Kraft für den Strukturwandel und das Wachstum in den klassischen Branchen sowie den Finanzdienstleistungen, wo durch den Siegeszug der Informations- und Kommunikationstechnologie die größten Umwälzungen stattfinden.

Und so wie die klassischen Branchen? Maschinenbau, Elektrotechnik und Fahrzeugbau - das vergangene Jahrhundert entscheidend geprägt haben, werden? soweit dies heute absehbar ist? die Informations- und Kommunikationstechnologie, neben Biotechnologie und regenerativer Energie die wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Entwicklung dieses Jahrhunderts prägen.

Anrede,

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat bei der Eröffnung der CeBIT gesagt: "So viel Aufbruch war selten". Ich bin überzeugt, dass das 21. Jahrhundert das Online-Jahrhundert ist. Die Ausgangsvoraussetzungen und die Stimmung sind gut. Bei den infrastrukturellen und den technologischen Rahmenbedingungen steht unser Land hervorragend da. Und wir haben auch Chancen beim Content? wie die Inhalte heute heißen. Wir verfügen über die wichtigsten Rohstoffe der Informationsgesellschaft: Köpfe und Können. Ein wichtiger Vorteil ist die Fähigkeit unserer Wirtschaft, klassische Industrieprodukte, wie Maschinen oder Automobile, durch optimale Nutzung von Informationstechnologien in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu verbessern. Auch dies ist ein Geheimnis unserer Exporterfolge der letzten Jahre.

Die IuK-Branche hat sich zum fünften großen Wirtschaftszweig neben den klassischen Branchen Automobilindustrie, Maschinenbau, Elektroindustrie und Chemie entwickelt. In der Informations- und Kommunikationswirtschaft werden mittlerweile die höchsten Zuwachsraten in Beschäftigung und Geschäftsentwicklung erzielt. Sie ist damit die Wachstumsbranche Nr. 1 in Deutschland.

Die Informations- und Kommunikationstechnik revolutioniert unser Leben und insbesondere die Arbeitswelt. Deutschland kann es sich nicht leisten, nur Durchschnitt zu sein in der Nutzung von Internet und Computer. Unser künftiger Rang als eine der führenden Industrie- und Exportnationen hängt davon ab, wie wir die Herausforderung beim Übergang in die Informations- und Wissensgesellschaft bewältigen.

Für die Bundesregierung geht es darum, den Weg frei zu machen für die Nutzung der Chancen, die sich für Wachstum, Innovation und vor allem für neue Arbeitsplätze auftun. Bundeskanzler und Bundesregierung haben sich mit diesen Themen entschlossen an die Spitze der Bewegung gesetzt. Die Grundlage ist das Aktionsprogramm der Bundesregierung "Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts". Durch Versäumnisse von Wirtschaft und Politik der Vergangenheit sind fehlende Fachleute für viele Unternehmen der Hemmschuh für Innovation und Wachstum. Waren im Agrarzeitalter der Boden und im Industriezeitalter das Kapital die limitierenden Faktoren, so sind es in der Informations- und Wissensgesellschaft die Menschen.

Auch bei ABB hat sich das Wachstum teilweise durch den Mangel an qualifizierten Fachkräften verlangsamt. Diese Entwicklung hat sich durch den erheblichen Rückgang der Absolvenzzahlen in den technischen Studiengängen verschärft. ABB hat aus diesem Grund seine Zusammenarbeit mit den Hochschulen deutlich verstärkt. Zugleich versteht sich ABB auch als Bildungsdienstleister, der für andere Unternehmen ausbildet. Sie tragen damit erheblich dazu bei, dass der Fachkräftemangel abgebaut werden kann. Die Bundesregierung und die IuK-Wirtschaft haben ein Sofortprogramm zur Deckung des IT-Fachkräftebedarfs in Deutschland verabschiedet:

Anzahl der Ausbildungsplätze steigt von 14.000 in 1998 auf 60.000 in 2003. Verdoppelung der IT-Absolventenzahlen an deutschen Hochschulen. Beitrag der Bundesregierung: BA investiert 1,2 Mrd. DM in zusätzliche Qualifikation. ausländische IT-Experten erhalten unbürokratisch eine Arbeitserlaubnis, damit sie ihre Ideen im deutschen Markt verwirklichen können. Die Unternehmen, die IT-Fachkräfte suchen, sind sich einig: Wer die Greencard ablehnt, zeigt Deutschland die rote Karte. Wir sind inzwischen über diese Debatte hinaus und wir werden im Bundesrat für die Greencard-Initiative die Mehrheiten finden.

Dieses Programm wird getragen von der Initiative D21, die sich zum Ziel gesetzt hat, dass Deutschland auch im Informationszeitalter im internationalen Wettbewerb einen Spitzenplatz einnimmt. Rund 150 Firmen engagieren sich zum Beispiel für die Modernisierung des Bildungssystems und der öffentlichen Verwaltung. Den Vorsitz im Beirat hat Bundeskanzler Gerhard Schröder übernommen. ABB ist Mitglied im Beirat. D21 ist ein Musterbeispiel für Public-Private-Partnership. Public-Private-Partnership-Kooperationen wurden in der Vergangenheit auf den Aspekt der gemeinsamen Finanzierung von Projekten reduziert. Uns geht es darum, gemeinsam mit den Betroffenen, mit Wirtschaft und Gewerkschaften, Unternehmern und Arbeitnehmern Ziele zu definieren, konkrete Realisierungsschritte zu vereinbaren und diese umzusetzen.

Wir vollziehen den Paradigmenwechsel: Von "Vater Staat" zum "Partner Staat". Zu diesem partnerschaftlichen Verständnis passt es ebenfalls sehr gut, wenn Unternehmen Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. Ich möchte nicht versäumen, ABB bei dieser Gelegenheit für das große Engagement bei der Olympiade für geistig behinderte Menschen - ? den Special Olympics? zu danken, die im September dieses Jahres in Berlin stattfinden werden.

Meine Damen und Herren,

als Paradigmenwechsel hat BK Gerhard Schröder das Zukunftsprogramm der Bundesregierung bezeichnet. Es verbindet Haushaltskonsolidierung mit der Senkung von Steuern und Abgaben.

Manchmal beneide ich die frühere Politikergeneration ein bisschen. Ihr war es teilweise möglich, mit dem Scheckbuch durch die Lande zu ziehen und dort, wo es angenehm war, durch Ausstellung eines Schecks für Wohlwollen zu sorgen. Dies ging so lange gut, bis die Leute merkten, dass es ihr eigenes Geld war, das der Politiker mitbrachte und das sie nun mit Zins und Zinseszins zurückzahlen müssen.

Heute wird fast jede vierte Steuermark für Zinsen auf alte Schulden verbraucht. Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen.

Deshalb sorgen wir für solide Staatsfinanzen und wir senken die Steuern.

Wir gewinnen durch Konsolidierung ( 30 Mrd. 2000, ausgeglichener Haushalt 2006 ) Spielräume zurück, die wir an die Bürger und Wirtschaft weitergeben.

Durch die Steuerreform - von 1999 bis 2005 - werden Arbeitnehmer und Unternehmer um rund 75 Mrd. DM entlastet."Größte Steuerentlastung, die je eine Bundesregierung zu Stande gebracht hat" - Thomas Voigt, Impulse 27. 4. 2000 )

Besondere Entlastung erfahren Familien, Arbeitnehmer, kleine und mittlere Unternehmen.

Die Unternehmensteuerreform entlastet die Unternehmen. Im internationalen Vergleich befinden wir uns damit im unteren Drittel der Steuerbelastung. Wir schaffen einen einheitlichen Körperschaftsteuersatz von 25 % für Kapital-gesellschaften ab 2001. Die Gesamtbelastung für Kapitalgesellschaften einschließlich Gewerbesteuer wird auf rund 38 % sinken.

Für Personengesellschaften wird es eine pauschale Anrechnung der Gewerbesteuer geben. Bis zu einem Gewinn von 200. 000/400.000 DM wird die Steuerbelastung unter 38 % liegen.

Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen liegen weit unter dieser Grenze. Für diejenigen, die höhere Gewinne haben, gibt es die Option, wie eine Kapitalgesellschaft besteuert zu werden, ohne dabei die Rechtsform ändern zu müssen. Nun gibt es bekanntermaßen Kritik der Opposition an diesem Steuerkonzept, das auf den Vorschlägen einer Kommission unter Leitung des DIHT-Steuerexperten Kühn beruht. Wir sind offen für Verbesserungsvorschläge. Allerdings unter der Voraussetzung einer soliden Finanzierung. Wenn zum Beispiel am vergangenen Freitag im Bundesrat der Ministerpräsident eines ostdeutschen Bundeslandes zusätzliche Forderungen in Höhe von rund 100 Milliarden DM erhebt, dann kann ich die Reaktion des nordrhein-westfälischen Finanzministers gut verstehen. Der hat daraus geschlossen, dass Thüringen so große Haushaltsspielräume hat, dass es nicht mehr auf Zahlungen im Länderfinanzausgleich angewiesen ist. In Baden-Württemberg wird man das gleichfalls mit Interesse vernehmen.

Im Ernst: Wir dürfen jetzt nicht endlos das Wünschbare diskutieren. Wir müssen das Machbare realisieren. Die Opposition will im Vermittlungsausschuss auf Zeit spielen. Das wäre ein Spiel zu Lasten von Wachstum und Beschäftigung.

Jeder würde gerne noch weniger Steuern bezahlen. Aber wir sollten auch den Gegenwert im Auge behalten:

Wir haben eine hervorragende Infrastruktur, und verfügen über bestens ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir bekommen sozusagen die S-Klasse zum Preis eines Mittelklassewagens. Wir erhielten kürzlich ein Moodys Triple-A-Rating, die durch die günstige Schuldenstruktur, bedingt durch eine vorsichtige Haushaltspolitik, begründet war. Zusätzlich stellte Moodys fest: "Das Land hat ein hohes Maß an sozialer und politischer Stabilität, das durch das Solidaritätsprinzip gewährleistet wird."

Wir werden bei der Reform der sozialen Sicherungssysteme darauf achten, dass diese solidarisch bleiben und wieder solide und bezahlbar werden. Deshalb senken wir die Lohnnebenkosten und schließen die Schere zwischen brutto und netto. Dies ist positiv für beide Seiten, schafft Motivation und Leistungsanreize. Wir haben den Trend der letzten Jahre gebrochen, dass Arbeit kontinuierlich verteuert wurde. Die Arbeit wird billiger. Dies ist eine der wesentlichen Voraussetzung für neue Jobs.

Die Qualität des modernen Sozialstaates misst sich nicht an ausgegebenen Milliarden, sondern an dessen Effizienz und Treffsicherheit. Wir stärken deshalb die Eigenverantwortung.

Das umlagefinanzierte System der gesetzlichen Rentenversicherung wird durch kapitalgedeckte Systeme privater und betrieblicher Altersvorsorge ergänzt. Wir verbinden Altersvorsorge, Investition und Wirtschaftsdynamik. Wir schaffen Generationengerechtigkeit.

Meine Damen und Herren,

Wir sind auf einem guten Weg. Unsere Politik greift. Neben den Exporten zieht nun auch die Binnennachfrage? nach jahrelanger Schwäche? wieder an. Die Unternehmensinvestitionen und privater Verbrauch nehmen zu, die Auftragseingänge liegen deutlich über Vorjahresniveau. In diesem Jahr wird ein reales Wachstum von 2,8 % erwartet. Der neue Schwung der deutschen Wirtschaft eröffnet auch verbesserte Perspektiven für den nachhaltigen Rückgang der Arbeitslosigkeit ( um ca. 250.000 in diesem Jahr ) . Mit der auch mittelfristig günstigen Wachstumsperspektive kommen wir unserem wichtigsten Ziel, dem schrittweisen Abbau der Massenarbeitslosigkeit, ein großes Stück näher.

Zu dieser positiven Entwicklung trägt auch das Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit bei. Arbeitgeber und Gewerkschaften haben tarifpolitische Weichenstellungen verabredet, die? das darf man nach den Abschlüssen in der Chemie- und Metallindustrie sagen? eine neue Qualität bei der Kosten- und Planungssicherheit für die Betriebe bewirkt haben.

Die Anzeichen dafür, dass dieser Weg der beschäftigungspolitischen Vernunft auch künftig Bestand haben wird, sind gut.

Auch die von uns durchgesetzten Entlastungen bei den Steuern und Abgaben haben den Tarifpartnern Luft verschafft. Und schließlich erleichtert es auch das hohe Maß an Preisstabilität der Tarifpolitik, auf einem beschäftigungsorientierten Kurs zu bleiben.

Nicht nur die Zahlen dokumentieren unsere Erfolge, die Aufbruchstimmung ist spürbar. Wir können mit Mut und Optimismus in die Zukunft blicken. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit Tatkraft, Initiative, Erfindungsreichtum und Verantwortung auch die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich bestehen werden.

Meine Damen und Herren,

wir stehen vor dem, was Tony Blair "Challenge of Change" nannte? die Herausforderung des Wandels - wir nehmen sie an.

Ich wünsche der ABB Deutschland, dass sie auch in Zukunft die Chancen des Wandels nutzen kann.