Redner(in): Angela Merkel
Datum: 17.10.2008

Untertitel: Die gegenwärtige Finanzkrise zeige, dass nationales Handeln nicht ausreiche, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in München."Deshalb ist es Notwendigkeit und Aufgabe der Politik ?dieses Mal in einer internationalen Aktion?, das richtige Regelwerk zu finden."
Anrede: Sehr geehrter Herr Samuelsson, werte Geburtstagsgäste, meine sehr geehrten Damen und Herren,
Quelle (evtl. nicht mehr verfügbar): http://www.bundesregierung.de/nn_914560/Content/DE/Archiv16/Rede/2008/10/2008-10-17-merkel-man,layoutVariant=Druckansicht.html


Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des 250. Jubiläums der MAN AG am 17. Oktober 2008 in München

ich bin in der Tat nach einer spannenden Woche fast direkt aus dem Deutschen Bundestag zu Ihnen geeilt. Kurz vor München hat sich aber ein Stau ergeben, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Jedenfalls bin ich sehr gerne hierher gekommen, weil mich das fasziniert hat: 250 Jahre Firmengeschichte das gibt es in Deutschland nicht so oft. Deshalb ist auch eine solch große Festgemeinschaft hier zusammengekommen, an einem spannenden Ort, interessant ausgestaltet, fast wie auf einem etwas aufgeblähten Lkw. Die Assoziation war doch sicherlich gewollt, oder? Mir kam sie jedenfalls in den Sinn.

So möchte ich als erstes auch herzlich im Namen der Bundesregierung zu einem wirklich guten Stück deutscher Industriegesellschaft, wenn man das so sagen darf, gratulieren. Wir verwenden jetzt in den letzten Tagen oft das Wort Realwirtschaft. MAN gehört dazu. Insofern können Sie stolz auf das sein, was Sie real geschafft haben. Wir erleben heute sehr schnelle Auf- und Abstiege im globalen Weltgeschehen. Angesichts dieser Tatsache sind 250 Jahre Firmengeschichte nun wirklich eine spannende Sache.

Wir haben gesehen: Aus einer Eisenhütte, St. Antony, ist der Weltkonzern MAN geworden mit 55. 000Mitarbeitern und mehr als 15Milliarden Euro Umsatz. Es sind also viele Menschen, davon ein großer Teil in Deutschland, die zu diesem Unternehmen und seinen Leistungen beitragen. 2, 5Jahrhunderte, über alle Höhen und Tiefen der deutschen Industriegeschichte hinweg behauptet, jung, zukunftsoffen, innovativ. Das ist geradezu exemplarisch für das, was an vielen Stellen dazu geführt hat, dass der Ruf oder das Symbol "Made in Germany" etwas ist, das weltweit bekannt ist. Ich sage ganz ausdrücklich: Ich glaube, es ist unser gemeinsames Ansinnen so, wie Sie heute Abend hierher gekommen sind und wie ich als Vertreterin der Bundesregierung hier stehe, dass wir das auch weiterhin haben sollen."Made in Germany" soll weiterhin ein Qualitätsbegriff bleiben, auch in den nächsten 100Jahren.

Wenn man sich die Firmenchronik anschaut, dann zeigt sich: Am 18. Oktober 1758 nahm die Eisenhütte ihren Betrieb auf. Damals herrschten noch absolutistische Strukturen. Ich weiß nicht, ob Sie wissen, dass das Frauenwahlrecht in diesem Jahr gerade einmal 90Jahre alt wird. Davon war man also noch ganz weit entfernt. Aber von dem gleichen und geheimen Wahlrecht für Männer war man auch noch weit entfernt. Es ist sowieso interessant, wenn man sich die Entwicklung der Industriegeschichte in Deutschland anschaut: Die absolutistischen, kleinstaatlichen Strukturen waren am Anfang im Grunde sehr hinderlich, weil sie dazu geführt haben, dass sich Transportwege nur schwer etabliert haben. Die Fürstentümer haben davon gelebt, dass an der Grenze von einem Ort zum anderen Zölle erhoben wurden. Deshalb hat es in Deutschland auch recht lange gedauert, bis endlich einmal Eisenbahnlinien gebaut wurden. Die Eisenbahnlinien waren dann im Grunde auch die Ursache dafür, dass sich plötzlich das Bürgertum organisiert hat. Daraus sind dann auch viele gesellschaftliche Entwicklungen entstanden getrieben von der Erfindung der Dampfmaschine und von der Fähigkeit, Eisenerz zu schmieden, mit all den Folgen, die sich daraus ergeben haben.

Ferdinand von Wenge hat damals fest an die Zukunft geglaubt und gesagt: Mit Erzabbau und Eisenverarbeitung sind gute Geschäfte zu machen. Er hat diese Entscheidung nicht nur getroffen, sondern sie mit viel Optimismus und viel Tatkraft umgesetzt. Ich glaube, diese Tatkraft, dieser Optimismus, dieser Glaube daran, dass man etwas schaffen kann, wenn man eine neue Idee hat, das ist auch etwas, was in unserer Zeit mindestens so nötig wie vor 250Jahren ist.

Die ersten Produkte waren natürlich noch nicht identisch mit dem, was man heute so von MAN kennt. Es handelte sich wohl zuerst um Kochtöpfe und Pfannen auch schön, aber ziemlich weit entfernt von der heutigen Produktpalette. Heute verkauft MAN 100.000 Lkw in jedem Jahr, die weltweit ein Aushängeschild sind. Die Dieselmotoren von MAN treiben ganze Schiffsflotten an und sie werden ab 2010 auch im größten Schiff der Welt arbeiten: in der "Pieter Schelte", einem Spezialschiff für den Bau von Bohrinseln. Das ist also wirklich eine beeindruckende Palette.

Es hat natürlich auch wieder für die Weitsicht gesprochen, dass es, wenn man an den Dieselmotor denkt, doch geklappt hat, dass die Maschinenfabrik Augsburg 1892 das Angebot von Diesel akzeptiert hat, sich diesem Dieselmotor und seiner Produktion zu widmen. Man kann sich das ja vorstellen: Da hatte einer eine Erfindung gemacht, hat dann überlegt, wie er sie an den Mann bringen kann, ist von Tür zu Tür gegangen und hat irgendwo, in der Maschinenfabrik Augsburg, Einlass gefunden.

Auch das ist etwas, bezüglich dessen ich diejenigen, die stellvertretend für die deutsche oder internationale Wirtschaft heute hier sitzen, bitten würde: Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie offen. Wenn jemand zu Ihnen kommt und sagt, er habe eine gute Idee, dann weiß ich schon, dass manchmal auch eine dabei ist, die nicht so gut ist. Aber das Gespür, auch Unerwartetes aufzunehmen, Erfindungen anzuschauen und nicht zuzulassen, dass sie dann andere in anderen Ländern in Produkte umwandeln, sondern dafür zu sorgen, dass das in Deutschland geschieht, ist schon etwas, was mir auch sehr, sehr wichtig ist.

Wenn ich das hier sage, dann sage ich das im Hinblick darauf, dass MAN im letzten Jahr den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft erhalten hat, und zwar für einen neuen Gasmotor, der beispielsweise bei der Energieerzeugung eingesetzt werden kann. Dieser Motor vereint die Vorteile des Diesel-Prinzips mit denen des Otto-Prinzips. Das heißt also, Sie haben hier wieder etwas Neues gewagt.

Meine Damen und Herren, wir wissen, dass wir die Zukunft im weltweiten Wettbewerb auch bei der wirtschaftlichen Produktion nur bestehen können, wenn wir unsere Innovationskraft erhalten und stärken. Die gesamte Automobilbranche gehört zu den innovativsten Zweigen der deutschen Wirtschaft. Ein Drittel der gesamten Innovationskosten oder -aufwendungen der Wirtschaft entstehen in der Automobilindustrie. Deshalb ist sie ja auch eine Schlüsselindustrie.

Die Bundesregierung hat gesagt: Bis 2010 wollen wir und zwar Wirtschaft, Länder und Bund zusammen dreiProzent unseres Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Innovation ausgeben. Das ist manchmal ein Thema, bei dem wir nicht gerade hohe Massenwirksamkeit erreichen. Aber ich kann nicht müde werden, immer wieder zu wiederholen: Unser Wohlstand hängt von der Innovationsfähigkeit und der Innovationskraft ab. Wir werden im nächsten Jahrzehnt ganz massiv in den neuen Bundesländern spürt man das jetzt schon die demographischen Veränderungen spüren. Wir freuen uns, dass die Menschen in unserer Gesellschaft älter werden können. Aber gleichzeitig haben wir weniger junge Menschen.

Wir haben einen zweiten Vorgang, der zu beachten ist: Unter den unter 25-jährigen Jugendlichen haben in den Industrieregionen Deutschlands z. B. Rhein-Main-Schiene, München, Stuttgart, Nürnberg und Umgebung bereits heute 40 bis 50Prozent einen Migrationshintergrund. Wenn es uns nicht gelingt, jedem einzelnen Jugendlichen egal, ob mit deutscher Herkunft oder mit Migrationsherkunft wirklich eine gute Bildung und Ausbildung zuteil werden zu lassen, dann werden wir Deutschland als innovatives Land nicht erhalten können; schon allein deshalb, weil uns die Menschen fehlen, die dies umsetzen können. Es handelt sich hierbei also um eine wirkliche Schlüsselaufgabe, der wir uns gemeinsam stellen müssen.

Deshalb habe ich entschieden, als ich Bundeskanzlerin wurde, dass die Aufgabe der Integration durch die Integrationsbeauftragte, Staatsministerin Böhmer, in das Kanzleramt kommt. Wir haben seitdem einen Nationalen Integrationsplan aufgestellt. Ich möchte mich bei der Wirtschaft ganz herzlich dafür bedanken, dass sehr viele Initiativen aus der Wirtschaft dabei sind. Wir haben neulich die Gastarbeiter der ersten Generation zu uns ins Kanzleramt eingeladen und ihnen einmal Dankeschön gesagt, weil ich glaube, dass wir Integration nur dann schaffen, wenn wir denen, die zu uns kommen, auch ein Stück weit das Gefühl geben, dass sie herzlich willkommen sind. Jeder von Ihnen weiß aus seinem Betrieb, wie sehr auch diese Menschen zu unserem Wohlstand beigetragen haben.

Aber wir wissen auch, wie viele Probleme wir gerade in der dritten oder vierten Generation mit dem Erlernen der Sprache und mit anderen Dingen haben. Deshalb müssen wir natürlich auch Anforderungen stellen. Eine dieser Anforderungen heißt: Wer bei uns dauerhaft leben will, muss die deutsche Sprache erlernen. Davon hängt die Ausbildungsfähigkeit ab, davon hängt die Chance ab, einen Beruf zu ergreifen, und davon hängt die Chance für Wohlstand ab. Deshalb darf der Staat hierbei nicht klein beigeben, sondern muss das ganz intensiv angehen.

Meine Damen und Herren, wir haben einen Mangel an Fachkräften, der sich verstärken wird, insbesondere im ingenieurtechnischen und naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Prof. Milberg, der heute Abend hier ist, hat mit seiner Gründung der acatech sehr viel dagegen getan. Wir machen im Rahmen unserer Bildungs- und Forschungspolitik die Ausbildung in den so genannten MINT-Fächern zu einem besonderen Schwerpunkt. Ob das, was das bedeutet, nun schon jeden im deutschen Volk erreicht hat, weiß ich nicht. Es handelt sich jedenfalls um Ingenieur- und naturwissenschaftlich-technische Berufe. Ich glaube, wir haben in Deutschland zu lang andauernde Zeiten gehabt, in denen diese Berufe etwas verpönt waren. Weil ich nun aber selbst Physikerin bin und weiß, wie schön das ist natürlich davon abgesehen, man macht Politik, kann ich nur dafür werben, dass wir uns neben allen anderen Dingen auch wieder mehr den technisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten und den Ingenieursfähigkeiten zuwenden. Davon hängt für unser Land sehr, sehr viel ab.

Ich habe gesagt, dass die Bundesrepublik eine Bildungsrepublik werden muss. Ich glaube, wir werden auch noch lernen müssen, innerhalb der einzelnen Zuständigkeiten besser zusammenzuarbeiten. Deshalb wird es nächste Woche einen Bildungsgipfel in Dresden geben, an dem Bund und Länder gemeinsam arbeiten nicht, um einander die Zuständigkeiten streitig zu machen, sondern um die Dinge besser ineinander greifen zu lassen. Für den einzelnen jungen Menschen oder für die Eltern ist es natürlich völlig egal, wer gerade in welchem Lebensabschnitt für das Kind zuständig ist. Wichtig ist, dass man vom einen in den anderen Abschnitt nicht ins Straucheln kommt. Es kann eigentlich nicht sein, dass heute viele von der Realschule kommen und anschließend als nicht ausbildungsfähig klassifiziert werden. So etwas können wir uns in Zukunft nicht leisten. Daran muss gearbeitet werden egal, wer gerade zuständig ist, meine Damen und Herren.

Wir wissen natürlich auch, dass wir im Bereich der Energieeffizienz und der modernen Technologien Vorreiter sein sollten bzw. sein könnten, um zum einen dem Klimawandel wirksam zu begegnen, aber auch um dem sparsamen Umgang mit Energie Vorschub zu leisten. Eines ist nämlich sicher: Auch denen, die vielleicht glauben, dass der Klimawandel kein so dramatisches Problem ist ich gehöre nicht dazu; ich glaube, er ist eines der größeren Probleme, die wir haben, kann man ruhig zurufen, dass die Energiepreise im Mittel mit Sicherheit nicht niedriger werden, dass die Knappheit der Ressourcen vorhanden ist und dass für die Welt auch die Endlichkeit der Aufnahme von Schadstoffen gegeben ist. Deswegen ist es allemal lohnend, auch diesbezüglich in Forschung und Entwicklung zu investieren.

Meine Damen und Herren, MAN hat in den letzten Jahrzehnten sicherlich auch einen Beitrag zu dem geleistet, was wir in Deutschland das Modell der Sozialen Marktwirtschaft nennen ein Modell, das sich bewährt hat, aber ein Modell, das in den letzten Jahren von vielen Menschen zunehmend angezweifelt wird, weil sich durch die Globalisierung vieles völlig verändert hat. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es wir haben das in dieser Woche auch noch einmal im Kanzleramt in einem Gespräch mit führenden Industrieunternehmern miteinander diskutiert, diese Soziale Marktwirtschaft fit für die Globalisierung zu machen. Fit für die Globalisierung machen "kann nicht heißen, dass es keine Regeln mehr gibt. Soziale Marktwirtschaft hat immer durch Regeln Erfolg gehabt. Der Wettbewerb muss geordnet sein. Ludwig Erhard hat viel Kraft darauf verwandt im Übrigen von der deutschen Wirtschaft nicht angefeuert, sondern eher skeptisch bis kontrovers betrachtet, ein Kartell- bzw. Wettbewerbsrecht einzuführen. Er hat gesagt: Wir brauchen, um mittelständische Strukturen zu haben, um neben großen Unternehmen auch Familienunternehmen zu haben, eine Ordnung des Wettbewerbs am Markt. Und das hat sich für Deutschland als absolut richtig erwiesen. Deshalb ist die große Aufgabe, vor der wir jetzt miteinander stehen, ein vernünftiges Verhältnis von Freiheit und Ordnung nicht nur national umzusetzen, sondern natürlich auch in einem" Modell Europa " und mit bestimmten Spielregeln auch weltweit.

Wir erleben in der Finanzmarktkrise, dass nationales Handeln selbst allein europäisches oder auch allein amerikanisches Handeln in der heutigen Vernetzung nicht mehr ausreicht. So, wie wir bei vielen Innovationen getrieben auch durch die Technik im Grunde immer wieder schwere Krisen hatten, weil man das Regelwerk noch nicht richtig kannte, ist nach meiner festen Überzeugung auch die Finanzmarktkrise eine solche Krise, weil sich Produkte an den Finanzmärkten durch die Möglichkeiten des Computers und des Internets unglaublich schnell verändern, aber eben auch intransparenter werden, weil es nur einen kleinen Teil der Bevölkerung gibt, der diese Produkte und ihre weltweite Verbreitung überhaupt versteht. Die kleine Enttäuschung besteht heute darin, dass man nicht einmal mehr weiß, ob die Akteure, die daran mitgearbeitet haben, das selbst noch verstehen oder die Rückverpackung der Verpackung noch nachvollziehen können. Der Computer hat halt so viele Möglichkeiten, dass der Mensch seinen Spuren dann nicht mehr folgen kann.

Es geht also darum, Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft wiederherzustellen, dass wir jetzt handeln, und zwar nicht, indem wir sagen: Wir wollen keine Finanzmärkte mehr. Jeder von Ihnen hier, der in der Wirtschaft tätig ist, weiß: Ohne Finanzmärkte gibt es keine Kredite und keine Möglichkeit, sich abzusichern. Wir brauchen funktionierende Finanzmärkte. Aber ungeregelte Märkte, intransparente Märkte oder Märkte, bei denen die Rating-Agenturen nicht das leisten, was man sich wünschen würde, haben jetzt eine große Krise verursacht. Deshalb ist es Notwendigkeit und Aufgabe der Politik diesmal in einer internationalen Aktion, das richtige Regelwerk zu finden, beim dem die Balance von Freiheit und Ordnung wieder hergestellt wird.

Ich sage Ihnen voraus, nachdem wir in dieser Woche in unseren Gesetzesberatungen mit Geldsummen umgegangen sind, die für einen normalen Parlamentarier und auch für eine Bundeskanzlerin nicht selbstverständlich oder alles andere als selbstverständlich sind, dass die gesellschaftliche Diskussion über diese Frage eine der bestimmenden der nächsten Zeit sein wird. Wir müssen aufpassen, dass wir hierbei nicht Opfer von Populisten werden das geht sehr schnell; denn wenn alles ganz kompliziert ist, scheint die einfache Antwort plötzlich etwas sehr Interessantes zu sein, sondern dass wir gemeinsam das verteidigen, was uns in Deutschland stark gemacht hat. Das ist und bleibt für mich die Soziale Marktwirtschaft. Und diese muss mit einer internationalen Dimension ausgestattet werden.

Ich glaube, dass darin für Deutschland eine Chance liegt, weil wir ein Land sind, das gelernt hat, auch sehr komplizierte Widersprüche immer wieder friedlich zu lösen ob ich an die Tarifautonomie, die Mitbestimmung oder viele andere Dinge in unserem Lande denke. Die Soziale Marktwirtschaft ist die Grundlage dafür, dass Innovation gedeihen kann. Sie ist die Grundlage dafür, dass Menschen eine gute Ausbildung bekommen. Sie ist die Grundlage dafür, dass auch relativ risikofrei produziert werden kann und Deutschland damit rund um die Welt ein verlässlicher Partner ist.

Meine herzliche Bitte angesichts von 250 Jahren MAN ist: Lassen Sie uns dieses Markenzeichen gemeinsam MAN an diesem Abend natürlich in ganz besonderer Weise in die Welt hinaustragen, nicht mit einem griesgrämigen Gesicht Deutsche lieben manchmal auch Krisen und verharren in ihnen länger, als es nötig wäre, sondern mit einem realistischen Blick für das Mögliche und der Innovationskraft, die uns stark gemacht hat. Das Beispiel MAN zeigt uns, dass das über lange Zeiten möglich ist. Und ich denke, es ist auch weiterhin über lange Zeiten möglich. Deshalb Ihnen, Herr Samuelsson, und all Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alle guten Wünsche für die nächsten Jahrzehnte.